Ein dritter Pfeiler ist die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in Altenwohn- und Pflegeheimen. Im Burgenland gibt es derzeit 44 Altenwohn- und Pflegeheime mit 2.300 Plätzen. Bis zum Jahr 2022 sollen fünf neue Einrichtungen gebaut, beziehungsweise erweitert werden: in Olbendorf, Drassburg, Schandorf, Zurndorf und Neutal.
Coronabedingt dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner in burgenländischen Einrichtungen ihre Angehörigen ein Mal wöchentlich nach einer telefonischen Terminvereinbarung sehen. Antigen-Schnelltests sind Pflicht. Das Ergebnis liegt nach 20 Minuten vor.
Tests und Sicherheitsmaßnahmen
„Wir werden alle testen, die in den Häusern ein- und ausgehen. Die zweite Möglichkeit ist, wenn die Heimbetreiber nachweisen können, dass sie entsprechende Begegnungszonen in den Häusern haben – sprich mit Plexiglastafeln, natürlich unter Anwendung einer FFP2-Maske – dann können diese Besuche auch in den Begegnungszonen stattfinden. Es wird in der nächsten zeit auch eine Testreihe bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geben“, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ).
Nach einer Umfrage im Burgenland würden 98 Prozent der Befragten in den eigenen vier Wänden alt werden, so Schneemann. Und diesem Wunsch wolle das Land Rechnung tragen. „Es gibt hier Überlegungen, wie wir in Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen, die mobile Betreuung etwas anders organisieren können – dass wir hier auch die Regionalität mehr miteinbeziehen, wir mit den Trägerorganisationen in Kontakt treten und uns überlegen, ob man hier mit Zusammenlegungen Synergieeffekte schaffen kann“, sagte Schneemann. Konkrete Maßnahmen sollen in den nächsten Tagen vorgestellt werden.
Unterschied zwischen Betreuung und Pflege
Durch den regelmäßigen Wechsel ist etwa die Hälfte der rund 6.500 24-Stunden-Betreuungskräfte im Land. Die meisten kommen aus Rumänien, Bulgarien, Ungarn und der Slowakei. Betreuungskräfte sind keine Pflegekräfte, die Definition sei wichtig, sagte Christine Ecker – sie ist für die Heimleitung von acht Altenwohn- und Pflegeheimen des Samariterbundes Burgenland zuständig.
„Betreuung ist Betreuung und Pflege ist Pflege. Dort wo Pflege wirklich im Vordergrund steht – zum Beispiel bei einem Verbandswechsel – das sollte eine gelernte Pflegerin machen. Wir wissen auch, dass die Demenz in Situationen, wo die Leute alleine zu Hause sind, viel schneller voranschreitet, weil ihnen die persönliche Ansprache und das Gedächtnistraining fehlt“, so Ecker.
Samariterbund Häuser wurden ausgezeichnet
Die Häuser des Samariterbundes Burgenland wurden im September von der Quality Austria – einer unabhängigen Zertifierungsstelle – ausgezeichnet. Das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner und gute Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte waren dafür ausschlaggebend. In Siegendorf leben derzeit 30 Menschen. „Es ist uns allen bewusst, dass jeder zu Hause bleiben möchte. Wir haben aber oft den Umkehrschluss, wenn Menschen sich dann doch entschließen bei uns einzuziehen, dass sie sagen: wenn ich das gewusst hätte, wäre ich schon lange ins Heim gegangen“, so Ecker.