Wortwörtlich sagte der ÖVP-Abgeordnete und Bürgermeister von Donnerskirchen, Johannes Mezgolits, am 13. August im burgenländischen Landtag: „Erst vor ein paar Tagen sagte ein Geschädigter aus dem Bezirk Mattersburg zu mir: Im Winter haben die Sozis noch bei der Landtagswahl mit den Schneemännern geworben, jetzt, bei 30 Grad, ist nur mehr die Kohle übrig und ich weiß auch, wer sie sich eingestreift hat.“
Ausschnitt aus der Landtagsrede von Johannes Mezgolits
Mezgolits: Rede war sarkastisch gemeint
Die Soko Commerz nahm diese Aussage ernst und wollte wissen, wo sich das Geld befindet. Mezgolits wurde einvernommen. Die Beamten wollten Namen, Daten und Fakten vom Landtagsabgeordneten hören. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Kurier“ stellte sich dabei aber heraus, dass Mezgolits nie mit jemandem gesprochen hat, der tatsächlich gesagt hätte, er wüsste, wo das Geld der Bank sei. Der Zeitung liegt das Protokoll vor.
Seine Rede sei sarkastisch gewesen und habe Wortspielereien enthalten, ruderte der Landtagsabgeordnete daraufhin zurück. Auf die Frage „Sie haben nie tatsächlich mit einem Geschädigten gesprochen“, habe Mezgolits geantwortet: „Ich habe nie mit jemanden (sic!) gesprochen, der tatsächlich gesagt hätte, er wisse, wo das Geld der Bank ist.“
SPÖ fordert Mezgolits-Rücktritt, ÖVP ortet Nervosität
Die SPÖ forderte am Freitag den Rücktritt von Mezgolits und von der ÖVP eine Ehrenerklärung, sich zukünftig an die Spielregeln zu halten. Mezgolits sagte gegenüber dem ORF Burgenland, er sehe keinen Grund Konsequenzen zu ziehen. Er stehe dazu, was er im Landtag gesagt habe, er habe die Stimmung aus Gesprächen mit Geschädigten wiedergeben wollen.
Die „Skandalisierung“ der Landtagsrede von Mezgolits sei „ein klarer Hinweis auf die steigende Nervosität bei SPÖ-Landeshauptmann Doskozil“, konterte auch ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas.