Commerzialbank in Zemmendorf
ORF/Spieß
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Commerzialbank

Masseverwalter überprüft Auszahlungen

Nach der Pleite der Commerzialbank haben die sogenannten kleinen Sparer ihr Geld von der Einlagensicherung zurückerstattet bekommen. In Summe waren das 489 Millionen Euro. Die Einlagensicherung fordert dieses Geld vom Masseverwalter der Bank zurück – dieser ortet Missbrauchspotenzial bei den sogenannten Überbringersparbüchern.

Fast 40.000 Sparbücher waren bei der Commerzialbank angeführt, für so eine kleine Bank eine außerordentlich hohe Zahl. Der Großteil davon – konkret 36.500 – waren sogenannte Überbringersparbücher mit einer Einlage von maximal 15.000 Euro. Das Geld kann derjenige holen, der das Sparbuch hat und ein allfälliges Losungswort weiß. Die Einlagensicherung hat 322 Millionen Euro an die Inhaber solcher Sparbücher ausbezahlt, so Stefan Tacke von der Einlagensicherung. „Wir haben in keinem einzigen Fall einen Hinweis, dass die Zahlung zu Unrecht erfolgt worden wäre“, so Tacke.

Masseverwalter will 13.000 Sparbücher überprüfen

Der Masseverwalter der Commerzialbank – die Anwaltskanzlei Kosch & Partner – will konkret jene 13.000 Sparbücher überprüfen, bei denen diejenige Person, die ein Sparbuch eröffnet hat und diejenige, die das Sparbuch behoben hat, nicht identisch sind. Es werde vermutet, dass die Einlagensicherung bei der Entschädigung dieser Sparbücher keine ausreichenden Überprüfungen durchgeführt hat. Stefan Tacke sagte dazu: „Das ist einfach eine zeitliche Thematik, dass er diese Forderungen prüfen wird, wobei die Prüfung, soweit wir das bisher verstanden haben, dadurch erfolgt, dass er bei uns Einblick nimmt in die Dokumentation des Auszahlungsvorgangs, dass er schaut, was haben wir uns an Ausweisdokumenten eingeholt, ist das Losungswort genannt worden, ist das Sparbuch vorgelegt worden.“

Auch 50 Personen mit Inhabersparbüchern werden überprüft

Überprüft werden vom Masseverwalter auch an die 50 Personen mit Inhabersparbüchern. Sie haben jeweils mehr als 100.000 Euro auf diesen Sparbüchern liegen und wurden bisher nicht von der Einlagensicherung entschädigt. Sie stellten ihre Forderungen direkt an den Masseverwalter und müssen jetzt ihre Dokumente vorlegen. Insgesamt 7.500 anonyme Sparbücher und Überbringersparbücher der Commerzialbank mit einer Summe von 20 Millionen Euro sind bis dato noch nicht entschädigt worden.