U-Ausschuss: Zeugenliste beschlossen
ORF/Patricia Spieß
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Commerzialbank

U-Ausschuss: Befragungen starten

Am Donnerstag in einer Woche sind im Commerzialbank-U-Ausschuss die ersten Auskunftspersonen geladen. Auf der Liste der Geladenen stehen prominente Namen – etwa Ex-Bank-Chef Martin Pucher und Ex-Vorständin Franziska Klikovits sowie Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). Auch zwei anonyme Auskunftspersonen sollen befragt werden.

Ex-Commerzialbank-Chef Martin Pucher ist die zentrale Person im Bank-Skandal. Er ist Beschuldigter im Strafverfahren und wird der Untreue und Bilanzfälschung verdächtigt. Daher ist das Interesse an seiner Befragung im U-Ausschuss naturgemäß besonders groß. Puchers Anwalt, Norbert Wess, sagte am Donnerstag, sein Mandant sei bereit vor dem Untersuchungsausschuss zu erscheinen, allerdings hänge das auch von dessen Tagesverfassung ab, sein Gesundheitszustand sei schwankend. Außerdem habe man Informationen über die Coronavirus-Schutzmaßnahmen im U-Ausschuss gefordert, denn immerhin sei Pucher ein Risikopatient, so Wess. Aus dem Büro von Landtagspräsidentin Verena Dunst hieß es dazu, diese Anfrage sei eingelangt und man verwies auf das Covid-19-Präventionskonzept, das man gemeinsam mit einer Sicherheitsfirma für den U-Ausschuss erarbeitet habe.

Pucher, Klikovits und Blümel werden erscheinen

Man gehe davon aus, dass alle geladenen Auskunftspersonen am kommenden Donnerstag auch erscheinen werden, es seien bisher noch keine Entschuldigungen eingetroffen, so das Büro der Landtagspräsidentin. Neben Pucher ist auch Ex-Vorständin Franziska Klikovits geladen. Auch sie ist Beschuldigte. Sie gestand bereits bei Einvernahmen jahrelange Bilanzfälschungen und übermittelte den Behörden umfangreiches Beweismaterial.

Zwei Whistelblower aus der Commerzialbank sollen unter Ausschluss der Öffentlichkeit befragt werden. Auch Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) soll am Donnerstag in einer Woche vor dem U-Ausschuss erscheinen. Er werde selbstverständlich der Einladung Folge leisten, um einen Beitrag zur Aufklärung dieses wörtlich „burgenländischen Kriminalfalls“ zu leisten, hieß es dazu am Donnerstag von einem Pressesprecher des Finanzministers.