Hände mit Gummihandschuhe, Reagenzglas, Pipette
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Coronavirus

CoV-Zahlen steigen: 54 Fälle in Altenwohnheim

Die Zahl der CoV-Infizierten im Burgenland steigt stetig. Am Dienstag wurde bekannt, dass 54 Menschen im Altenwohnheim in Pinkafeld (Bezirk Oberwart) mit dem Coronavirus infiziert sind. Zwei weitere Menschen sind an einer Infektion verstorben. Das Land plant jetzt weitere Maßnahmen in Altenwohn- und Pflegeheimen.

Nachdem mehrere Bewohner eines Pflegeheimes in Pinkafeld mittels Antigen-Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wurden das Personal sowie die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung einem Screening unterzogen. Dabei wurden 54 Infektionsfälle identifiziert, teilte der Koordinationsstab Coronavirus des Landes Burgenland mit. 38 Bewohner sowie 16 Mitarbeiter sind betroffen.

Bewohner werden getrennt, Contact-Tracing läuft

Erforderliche Maßnahmen wurden ergriffen, heißt es in einer Aussendung des Landes. Die infizierten Bewohner und Mitarbeitern befinden sich in häuslicher Quarantäne. Die infizierten Bewohner werden in eigenen Bereichen untergebracht, um sie abgetrennt von anderen Bewohnern betreuen zu können. Besuche waren in dem Heim schon seit der Vorwoche nicht mehr möglich. Das Land habe reagiert und alle notwendigen Maßnahmen gesetzt, um eine weitere Ausbreitung im konkreten Anlassfall zu verhindern, so Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). Ein umfangreiches Contact-Tracing würde laufen.

Altenwohnheim: FPÖ-Chef Norbert Hofer in Quarantäne

Wegen der Coronavirus-Fälle im Altenwohnheim in Pinkafeld befindet sich auch FPÖ-Chef Norbert Hofer bis Ende nächster Woche in Heimquarantäne. Grund ist ein positiver Coronavirus-Test seiner Ehefrau, die im Pflegeheim in Pinkafeld als Altenpflegerin arbeitet. Das gab die FPÖ in einer Aussendung am Dienstag bekannt. Bei Hofer werde in den nächsten Tagen ein PCR-Test durchgeführt.

Skype-Gespräch mit Nicole Bartl, Leiterin Abteilung 6

Nachdem die Infektionszahlen derart ansteigen – steht uns Ihrer Einschätzung nach ein weiterer Lockdown bevor? U.a. darüber spricht Nicole Bartl, Vorständin der Landesabteilung für Soziales und Gesundheit.

Aktuell 511 Infizierte im Burgenland

Im Burgenland sind aktuell 511 Menschen mit dem Coronavirus infiziert – am Dienstagvormittag wurden 41 Neuinfektionen gemeldet. 1.881 Menschen befinden sich unter behördlich angeordneter Quarantäne. Ein 94-jähriger Mann aus dem Bezirk Neusiedl am See und ein 81-jähriger Mann aus dem Bezirk Oberwart sind im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Damit beträgt die Gesamtzahl der bisher im Burgenland an Covid-19 verstorbenen Personen 19. Die Gesamtzahl der genesenen Personen beträgt 1.238.

Coronaambulanz KH Eisenstadt
ORF
Für Covid-19-Patienten gibt es derzeit vier freie Betten auf der Intensivstation

Cluster in Schulen und Behörden

Cluster gebe es vor allem in Institutionen wie Schulen, Behörden oder Altersheimen, die Zahl der familiären Cluster ist deutlich geringer, hieß es am Dienstag vom Coronavirus-Krisenstab des Landes. Aktive Cluster gibt es in den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung, Oberpullendorf und Oberwart, so die Abteilungsleiterin für Soziales und Gesundheit im Land, Nicole Bartl. „Von den aktiven Clustern, haben wir natürlich die größten in Schulen und in Institutionen wie Alterswohnheimen und wir haben drei aktive Familiencluster mit heutigem Stand“, so Bartl. Ein weiterer Cluster ist die Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf – sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden positiv getestet – mehr dazu in Sieben Mitarbeiter der BH Oberpullendorf infiziert. Der persönliche Parteienverkehr wurde ausgesetzt, die Erreichbarkeit per Mail oder Telefon bleibt aber gewährleistet.

Wie die Burgenländerinnen und Burgenländer zu einem möglichen zweiten Lockdown stehen

Bezirkshauptmannschaften sollen entlastet werden

Das Land will in Zukunft die Bezirkshauptmannschaften entlasten. „Wir haben ab heute eine zusätzliche Unterstützungseinheit für die Bezirkshauptmannschaften zentral im Land implementiert. Die Prozesse werden zentralisiert und vereinfacht, um die Bezirkshauptmannschaften hier massiv zu unterstützen. Das startet heute natürlich mit der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf.“ Da geht es zum Beispiel um das Contact-Tracing, also die Nachverfolgung der Kontakte von Coronavirus-Infizierten.

Ressourcen in Krankenhäusern vorhanden

In den Krankenhäusern sind noch Ressourcen vorhanden, sagte Bartl: „Wir haben für Covid-19-Patienten mit Stand 23. Oktober vier freie Betten auf der Intensivstation, von insgesamt 14.“ Man habe einen Stufenplan mit den Spitälern vereinbart. Das Notspital im Allsportzentrum Eisenstadt sei die letzte Stufe dieses Plans. „Die 14 Intensivbetten sind so bemessen, dass in den Spitälern der Normalbetrieb aufrechterhalten werden kann. Als zweite Stufe, wenn die Betten nicht mehr ausreichen würden, würden einzelne Stationsschließungen durchgeführt werden und erst zu guter Letzt würde eine Notkrankenanstalt implementiert werden“, so Bartl.

Das Landescallcenter, also die Gesundheitshotline 1450, verzeichnet täglich zwischen 200 und 400 Anrufe. Insgesamt wurden im Burgenland bis jetzt 65.330 Testungen durchgeführt, so Bartl.