26 Frauen und Mädchen waren in persönlicher Betreuung, 70 Mädchen und Frauen hätten sich bisher anonym telefonisch bzw. per E-Mail gemeldet. Es gab fünf Prozessbegleitungen, davon seien noch zwei Fälle offen, zogen Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) und die Geschäftsführerin der Beratungsstelle, Karin Behringer-Pfann, Bilanz.
Eisenkopf: „Noch viel Aufklärungsarbeit“
„Mit diesem Projekt konnten wir erstmals ein sehr konkretes Angebot einer fachlich fundierten Beratung schaffen, damit noch zielorientierter auf die Auswirkungen und Folgen von sexueller Gewalt eingehen, aber auch den Betroffenen eine noch spezifischere Unterstützung anbieten“, so Eisenkopf. Dennoch gelte es – gerade im Bereich der sexualisierten Gewalt – noch viel an Aufbau- und Aufklärungsarbeit zu leisten, denn da gehe es auch stark um Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsarbeit.
Während des coronavirusbedingten Lockdowns im Frühjahr, stiegen die Zahlen der Beratungsgespräche. Neben existenziellen und wirtschaftlichen Ängsten, sei auch Gewalt in der Familie immer wieder ein Thema gewesen, so Behringer-Pfann. Für heuer sind noch weitere Workshops zum Thema Gewalt geplant. Das Land arbeitet zusätzlich an einer Gewaltpräventionsstrategie. Das Burgenland hat in jedem Bezirk eine Frauenberatungsstelle.
Wagentristl: Mehr präventive Maßnahmen
Julia Wagentristl, Frauensprecherin der burgenländischen ÖVP, fordert in einer Aussendung weitere Maßnahmen im präventiven Bereich. „Im Ernstfall braucht es Maßnahmen, um die Frauen so rasch wie möglich aus der schwierigen Situation herauszuholen", so Wagentristl, die auf eine Erhöhung des Frauenbudgets auf Bundesebene hinweist. „Das Land soll sich ein Beispiel am Bund nehmen und verstärkt Maßnahmen im präventiven Bereich setzen, damit Gewalt erst gar nicht passiert.“