Das Jakobhaus steht direkt am Hauptplatz in Pöttelsdorf (Bezirk Mattersburg). Es ist das Eckhaus einer Reihe von Häusern, die das Ortsbild prägen. Das Jakobhaus und der Streckhof daneben sollen jetzt gänzlich abgerissen werden. Der Dachstuhl wurde bereits entfernt. Gibt es diese beiden Häuser nicht mehr, würde das Ortsbild von Pöttelsdorf geschädigt werden, so die Position des Bundesdenkmalamtes.

Die Gemeinde plant hingegen, ein Gemeindezentrum mit einem Veranstaltungssaal, einem Cafe und einem Dorfladen zu errichten. Laut dem Pöttelsdorfer Bürgermeister Rainer Schuber (ÖVP) habe es viele Entwürfe dafür gegeben, das Projekt laufe seit Jahren. Die zuletzt geschätzten Kosten für eine Erhaltung des Hauses hätten sich auf drei Millionen Euro belaufen. Das sei laut Bürgermeister Schuber für die Gemeinde nicht finanzierbar. Der Gemeinderatsbeschluss im Juli für das Projekt war einstimmig – man habe sich auf Kosten von einer Million Euro geeinigt. Der Abrissbescheid liegt vor, die Arbeiten sind im Gange.
Rascher Denkmalschutz als Notfallplan
Unter Denkmalschutz stehen die Häuser nicht. Der Verein „"Initiative Denkmalschutz“ fordert, die Abrissarbeiten einzustellen. „Man sollte das alles als Ensembleschutz erhalten, so wie es etwa in Wien und überall Gang und Gebe ist. Wenn Sie sich umschauen, sehen sie einige Bauten, die den burgenländischen Baustil sehr stark verkörpern und damit absolut vorrangig zu erhalten wären“, so Vereinsmitglied Norbert Pingitzer.
Umstrittener Abriss des Jakobhauses
Die Pöttelsdorfer Petra Lunzer und Friedrich Steiner über den geplanten Abriss
Bundesdenkmalamt hofft auf mehr Bewusstsein
Eine Möglichkeit wäre das Gebäude sofort unter Schutz zu stellen. Vom Bundesdenkmalamt heißt es, dass nachdem die Dachziegel bereits unten sind, man abwägen müsse, ob eine Unterschutzstellung noch sinnvoll wäre, und die bauliche Substanz noch ausreichend vorhanden ist.

Am Mittwoch steht ein Termin zwischen Bundesdenkmalamt und Gemeinde an, ob das Haus bis dahin noch steht ist fraglich. Seitens des Denkmalamtes hätte man sich erwartet, dass man mit den Abrissarbeiten bis dahin noch wartet. Erste vergangene Woche habe man von den Abrissarbeiten erfahren. Seitens des Bundesdenkmalamtes hofft man zukünftig auf mehr Bewusstsein für historische Gebäude seitens der Gemeinde und des Landes.