Pressekonferenz Sei keine Dreckschleuder
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„Sei keine Dreckschleuder“: Appell an Jugend

Ein sattes Plus von 20 Prozent gibt es heuer beim Müllaufkommen in ganz Österreich und das nur von März bis Mai – so die Zwischenbilanz nach dem Coronavirus-bedingten Lockdown. Einige hundert Tonnen davon landen in Straßengräben. Die Initiative „Sei keine Dreckschleuder“ setzt dem Müll erneut den Kampf an und appelliert an die Jugend.

Vor elf Jahre gründete der ORF die Initiative „Sei keine Dreckschleuder“. Gemeinsam mit Land, Umweltanwalt und Abfallverband konnte das Müllaufkommen konstant gehalten werden. Heuer nahm der Unrat vor allem in der Zeit des Lockdowns stark zu. „Das ist deshalb sehr speziell, weil sämtliche Transitrouten und der Berufsverkehr nicht gegeben waren und man kann daraus schließen, dass das Aufkommen des Mülls aus einer regionalen Herkunft entstanden ist“, so Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ). „Es ist für mich persönlich wirklich unverständlich, warum es noch immer so ist, dass viele Menschen so viel Müll, vor allem nach dem Genuss von Fastfood und Plastikflaschen, im Straßengraben abladen“, so ORF-Landesdirektor Werner Herics.

Logo Sei keine Dreckschleuder
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Vor elf Jahre gründete der ORF die Initiative „Sei keine Dreckschleuder“

Verbände für Pfandlösung im Plastik- und Metallbereich

Eine Million Euro kostet der achtlos weggeworfene Müll die burgenländischen Steuerzahler pro Jahr. Österreichweit sind es sogar rund 120 Millionen. Fast die Hälfte entfällt auf die Entsorgung von Petflaschen und Aludosen. „Daher, und das sage ich auch hier in diesem Rahmen, treten die Abfallwirtschaftsverbände Österreichs für eine mögliche Pfandlösung im Bereich von Plastikpfandflaschen bzw. Metallgetränkeverpackungen ein“, so BMV-Obmann Michael Lampl.

Plastikflasche im Gras
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Noch immer landet zu viel Müll im Straßengraben

Müll begünstigt Verbreitung von Seuchen

„Man weiß mittlerweile auch, dass gerade die Essensreste, die aus dem Transitbereich kommen, sehr zur Verbreitung von Seuchen beitragen – so wird auch die Verbreitung der Schweinepest hauptsächlich auf den Transitverkehr zurückgeführt. Da geht es wirklich um viel und deshalb ist es so wichtig, dass man hier weitermacht“, sagte der Landesumweltanwalt Michael Graf.

Der ORF, das Land Burgenland, die Umweltanwaltschaft und der Burgenländische Müllverband rufen mit der Initiative „Sei keine Dreckschleuder“ heuer vor allem junge Menschen auf bei der Müllvermeidung mitzuhelfen.