Körperliche Bewegung ist nicht nur gesund, sondern erleichtert auch das Lernen. Darauf aufbauend hat Diplomsportlehrer Gerhard Judmayer die Methode neuromotorisches Lernen entwickelt und seit Jahren mit Kindern erprobt. Ein Beispiel: Die Kinder machen Übungen mit Luftballons und müssen gleichzeitig in einer Fremdsprache zählen. Das Gehirn muss dabei mehrere Abläufe wahrnehmen und verarbeiten, was seine Leistungsfähigkeit steigert. „Wir können uns nicht deshalb so gut bewegen, weil unser Gehirn so gut entwickelt ist, sondern unser Gehirn ist deshalb so gut entwickelt, weil wir uns bewegen“, sagt Judmayer.
Alle Schulen sollen künftig mitmachen
Das neuromotorische Lernen werde zunächst drei Jahre lang an vier Volksschulen erprobt und dabei wissenschaftlich begleitet, so Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ). Es solle kein Pilotprojekt bleiben, sondern an den Schulen „ausgerollt“ werden.
Pro Bezirk sollen sich zunächst zwei Lehrerinnen oder Lehrer freiwillig mit dieser Methode beschäftigen. Als langfristiges Ziel könnte das neuromotorische Lernen in die Ausbildung von Volksschulpädagoginnen und -pädagogen integriert werden, sagte Harald Ziniel, der für Sport zuständige Fachgruppeninspektor in der Bildungsdirektion.