In vielen burgenländischen Gaststätten ist am Sonntag noch auf den letzten Drücker gefeiert worden, so etwa im Bezirk Oberwart. Die Wirtshäuser waren mit Erstkommunions- und Taufenfeiern gut gebucht. Nun blicken die Gastronomen in einen ungewissen Herbst. Sie fürchten um das Geschäft mit Wildbretwochen, Ganslessen und Weihnachtsfeiern.
Ruf nach fairem Wettbewerb
Es seien auch viele Hochzeiten in den Oktober verschoben worden und nachdem jetzt wieder runtergefahren werde, werde es richtig schwer, sagt der Gastwirt Ronald Drobits aus Oberwart. Drobits kritsiert auch den unfairen Wettbewerb. In Oberwart gebe es zwei große Möbelhäuser mit angeschlossenen Restaurants. Wenn diese Lockangebote machen, bekäme er das stark zu spüren, die Mittagsgäste blieben aus. Hier sollte die Wirtschaftskammer für einen gleichen Wettbewerb sorgen, meint Drobits.
Keine rechtliche Handhabe gegen Lockangebote
Der zuständige Spartengeschäftsführer in der Wirtschaftskammer, Franz Perner, bedauert den unfairen Wettbewerb. „Es ist natürlich nicht gut und es ist nicht fair. Wir können aber nur Einfluss nehmen, indem wir diese Unternehmen, die Lockangebote machen, auffordern, es nicht zu machen und zu bitten, dass sie es nicht machen. Es gibt keine gesetzliche Handhabe dagegen“, so Perner. Und was Ganslessen und Wildbretwochen betreffe, meint Perner. Wenn genügend Platz vorhanden sei und die Abstandregeln eingehalten werden können, müsse man diese Veranstaltungen nicht absagen.
Wirtshäuser bangen und hoffen
Ab Montag verschärfen sich die Maßnahmen in der Gastronomie. Maximal zehn Gäste an einem Tisch sind erlaubt. Das ist ein herber Schlag für die heimische Gastrobranche.