Commerzialbank

Bankskandal schadet SPÖ laut Umfrage nicht

Keine Spur von politischer Pause in diese Sommer. SPÖ und ÖVP schieben sich gegenseitig die Schuld am Commerzialbank-Skandal in die Schuhe. Die SPÖ Burgenland hat deshalb nun eine repräsentative Umfrage unter den wahlberechtigten Burgenländern in Auftrag gegeben.

Der Commerzialbank-Skandal hat der SPÖ Burgenland politisch nicht geschadet. Das zeigen die Zahlen der vom Meinungsforscher Peter Hajek jetzt im September unter 600 repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigen aus dem Burgenland durchgeführten und von der SPÖ in Auftrag gegebenen Umfrage.

SPÖ bei Sonntagsfrage zur Landtagswahl auf Platz eins

Auf die Sonntagsfrage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, haben 51 Prozent die SPÖ angegeben. Und das trotz Polit-Geplänkels wegen des Banken-Skandals und des Rücktritts von SPÖ-Landesrat Christian Illedits. Das sei ein überraschendes Ergebnis, sagte Meinungsforscher Peter Hajek.

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SPÖ lässt Umfrage nach Commerzialbankskandal durchführen
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Bei der Sonntagsfrage zur Landtagswahl kann die SPÖ weiterhin Platz eins halten und kommt auf 51 Prozent
SPÖ lässt Umfrage nach Commerzialbankskandal durchführen
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Anders sind die Ergebnisse auf die Sonntagsfrage in Sachen Nationalratswahl: die ÖVP gewinnt dazu, während die SPÖ leicht verliert
SPÖ lässt Umfrage nach Commerzialbankskandal durchführen
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Bei einer Direktwahl des Landeshauptmannes würden 69 Prozent der Befragten Hans Peter Doskozil ihre Stimme geben
SPÖ lässt Umfrage nach Commerzialbankskandal durchführen
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69 Prozent der Befragten denken, dass die Finanzmarktaufsicht in Sachen Commerzialbank Mattersburg versagt hat

"Das war auch für uns verwunderlich. Es ist aber so, dass ganz offensichtlich die Argumentation von der Bevölkerung auch so wahrgenommen wird.

SPÖ-Umfrage nach Commerzialbankskandal
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Das Untersuchungsdesign im Detail

Das heißt, es ist eigentlich ein Versagen der Finanzmarktaufsicht und nicht eines der burgenländischen Politik. Diese Erzählung wird auch von der Bevölkerung so gesehen und dementsprechend wird das Thema auf eine andere Ebene verschoben und wird nicht direkt mit dem Burgenland in Verbindung gebracht. Auch, wenn es natürlich um einen burgenländischen Bankenskandal handelt", sagte Hajek. Das bestätigen auch die Zahlen: 67 Prozent der Befragten vermuten im Commerzialbank-Skandal ein Versagen der Finanzmarktaufsicht, 13 Prozent ein Versagen der burgenländischen Politik.

ÖVP legt bei Sonntagsfrage zur Nationalratswahl zu

Während die SPÖ auf Landesebene weiter zulegt – verliert sie bei der Sonntagsfrage zur Nationalratswahl und liegt derzeit bei 28 Prozent. Anders die ÖVP – die Türkisen legen zu und kommen auf 41 Prozent. „Auf der politischen Handlungsebene ist es so, dass natürlich eine Landeshauptmannpartei eine andere Möglichkeit hat – währenddessen eine Oppositionspartei wie die SPÖ im Bund den Schritt hinterher ist und immer nur kritisieren kann und nicht in eine Handlungsoption kommt“, sagte Hajek.

Auch im Vergleich der Parteivorsitzenden im Burgenland profitiert die SPÖ vom Landeshauptmann-Bonus. 69 Prozent würden bei einer Direktwahl des Landeshauptmannes derzeit Hans Peter Doskozil wählen. Die Umfrage erfolgte telefonisch und online.

Kritik von ÖVP

Kritik an der Umfrage bzw. an der SPÖ kommt von der ÖVP. Der Vorwurf: Die SPÖ versuche mit einer bestellten und bezahlten Umfrage das Stimmungsbild im Land zu beeinflussen, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas.

FPÖ ist erfreut

Erfreut zeigt sich FPÖ-Landesparteiobmann Norbert Hofer über das Ergebnis der Umfrage. „Umfragen sind wie Parfum. Man darf daran schnuppern, soll sie aber nicht trinken. Der Trend zeigt dennoch, dass die Richtung für die burgenländische FPÖ stimmt“, so Hofer in einer Aussendung.