Der Commerzialbank-Skandal hat der SPÖ Burgenland politisch nicht geschadet. Das zeigen die Zahlen der vom Meinungsforscher Peter Hajek jetzt im September unter 600 repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigen aus dem Burgenland durchgeführten und von der SPÖ in Auftrag gegebenen Umfrage.
SPÖ bei Sonntagsfrage zur Landtagswahl auf Platz eins
Auf die Sonntagsfrage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, haben 51 Prozent die SPÖ angegeben. Und das trotz Polit-Geplänkels wegen des Banken-Skandals und des Rücktritts von SPÖ-Landesrat Christian Illedits. Das sei ein überraschendes Ergebnis, sagte Meinungsforscher Peter Hajek.
"Das war auch für uns verwunderlich. Es ist aber so, dass ganz offensichtlich die Argumentation von der Bevölkerung auch so wahrgenommen wird.
Das heißt, es ist eigentlich ein Versagen der Finanzmarktaufsicht und nicht eines der burgenländischen Politik. Diese Erzählung wird auch von der Bevölkerung so gesehen und dementsprechend wird das Thema auf eine andere Ebene verschoben und wird nicht direkt mit dem Burgenland in Verbindung gebracht. Auch, wenn es natürlich um einen burgenländischen Bankenskandal handelt", sagte Hajek. Das bestätigen auch die Zahlen: 67 Prozent der Befragten vermuten im Commerzialbank-Skandal ein Versagen der Finanzmarktaufsicht, 13 Prozent ein Versagen der burgenländischen Politik.
ÖVP legt bei Sonntagsfrage zur Nationalratswahl zu
Während die SPÖ auf Landesebene weiter zulegt – verliert sie bei der Sonntagsfrage zur Nationalratswahl und liegt derzeit bei 28 Prozent. Anders die ÖVP – die Türkisen legen zu und kommen auf 41 Prozent. „Auf der politischen Handlungsebene ist es so, dass natürlich eine Landeshauptmannpartei eine andere Möglichkeit hat – währenddessen eine Oppositionspartei wie die SPÖ im Bund den Schritt hinterher ist und immer nur kritisieren kann und nicht in eine Handlungsoption kommt“, sagte Hajek.
Auch im Vergleich der Parteivorsitzenden im Burgenland profitiert die SPÖ vom Landeshauptmann-Bonus. 69 Prozent würden bei einer Direktwahl des Landeshauptmannes derzeit Hans Peter Doskozil wählen. Die Umfrage erfolgte telefonisch und online.
Kritik von ÖVP
Kritik an der Umfrage bzw. an der SPÖ kommt von der ÖVP. Der Vorwurf: Die SPÖ versuche mit einer bestellten und bezahlten Umfrage das Stimmungsbild im Land zu beeinflussen, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas.
FPÖ ist erfreut
Erfreut zeigt sich FPÖ-Landesparteiobmann Norbert Hofer über das Ergebnis der Umfrage. „Umfragen sind wie Parfum. Man darf daran schnuppern, soll sie aber nicht trinken. Der Trend zeigt dennoch, dass die Richtung für die burgenländische FPÖ stimmt“, so Hofer in einer Aussendung.