Der Florianihof war eine Institution in der Stadtgemeinde Mattersburg – von der Bevölkerung „Flurl“ genannt. Am vergangenen Wochenende wurde das Lokal endgültig geschlossen. „Wir sind draußen gestanden und haben die Flaggen des Burgenlandes, von Österreich und von Europa abgenommen – und da sind schon Tränen geflossen“, so Alfred Bandat – er leitete den Florianihof in den vergangenen 22 Jahren.
Wurde 1957 eröffnet
Der Florianihof wurde 1957 von Resi und Florian Morawitz eröffnet. Der „Flurl“ wurde zum Treffpunkt und Veranstaltungsort: Egal, ob für ein Kinderschachturnier, oder für ein Faschingsgschnas. Zuletzt wurde hier sogar noch der Nachfolgeverein des SV Mattersburg ins Leben gerufen. „Es gab Firmenfeiern, die Fußballer haben sich hier getroffen. Das war das Gasthaus, wo nach dem Spiel, oder vor dem Spiel diskutiert wurde. Es gab auch Hochzeiten. Genauso war das Gasthaus Ausgangspunkt für die Oktoberfeste. Hier wurde auch für Essen auf Räder gekocht, es gab Catering. Alles war hier vor Ort“, sagte Bandat.
Der Florianihof hinterlässt ein Vakuum. Essen auf Rädern, dass das Gasthaus an bis zu 80 Personen auslieferte, wird nun von der Wulkatalschenke in Pöttelsdorf (Bezirk Mattersburg) übernommen.
War auch einziges Hotel
Aber der Florianihof war nicht nur das letzte klassische Wirtshaus in Mattersburg, sondern auch das einzige Hotel in der Stadt, mit insgesamt 39 Zimmern. Die Lücke soll ein Apartmentkomplex mit acht Wohneinheiten schließen. Aufgrund der Florianihof-Pleite will man früher als geplant öffnen.
„Wir haben ursprünglich geplant Ende September hier zu eröffnen, aber aufgrund des Florianihofs und der großen Nachfrage an Fremdenzimmern, beziehungsweise Apartments, werden wir wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen eröffnen“, so der Betreiber der „M24 Apartments“ Florian Müllner.
21 Mitarbeiter verloren Job
„Es tut uns natürlich leid, dass es den Florianihof nicht mehr gibt, aber für die Touristen selbst ist es nicht von so großer Bedeutung, weil vor allem Arbeiter und Handelsreisende beherbergt wurden“, sagte Annemarie Schreiner vom Tourismusverband der Region Rosalia. Fehlen wird der Florianihof aber ohnehin vor allem der Mattersburger Bevölkerung. Durch die Insolvenz haben 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Jobs verloren.