Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus aufgenommen am Inst. f. Hygiene u. Angewandte Immunologie
APA/Hans Punz
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Coronavirus

Coronavirus: Als alles anders wurde

Seit mittlerweile mehr als einem halben Jahr beschäftigt Österreich das Coronavirus. Die ersten beiden Fälle traten am 25. Februar, vor sechs Monaten, in Innsbruck auf. Die ersten Coronavirus-Fälle im Burgenland wurden am 7. März bekannt.

Als die ersten Coronavirus-Fälle im Burgenland auftraten, informierte der Koordinationsstab Coronavirus des Landes darüber bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Eine vierköpfige Familie aus der Slowakei wurde am Tag davor – am 6. März – positiv getestet. Die Mutter steckte sich auf einem Kongress in den USA an. Die Familie wurde in ihrem Ferienhaus in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) isoliert.

Sonja Windisch zu sechs Monate Coronavirus

Nach sechs Monaten Coronavirus in Österreich ist am Mittwoch Sonja Windisch, die Abteilungsvorständin der Sozial- und Gesundheitsabteilung im Amt der Burgenländischen Landesregierung in „Burgenland heute“ zu Gast.

Hamsterkäufe, Maskenpflicht und Co.

Ab diesem Zeitpunkt stiegen die Zahlen im Burgenland beinahe täglich. Mit den steigenden Coronavirus-Zahlen stiegen auch die Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Maskenpflicht kam, Schulen wurden geschlossen und die Regierung kündigte den Lockdown ab dem 16. März an. Die Folge waren Hamsterkäufe, leere Straßen und verwaiste Plätze – Bilder an die sich wahrscheinlich noch jeder gut erinnern kann. Ebenso wie an die Bilder der kilometerlangen Staus, die sich tagelang auf der Ostautobahn – quer durch das Nordburgenland – bis zur ungarischen Grenze bei Nickelsdorf wälzten. Ein Großteil der Arbeitnehmer wurden ins Homeoffice oder in Kurzarbeit geschickt – viele Menschen verloren in dieser Zeit ihre Jobs.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Nur zwei Radfahrer sind auf dem Hauptplatz in Rust
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Menschenleerer Hauptplatz in Rust
Nur ein Radfahrer ist in der FUZO in Eisenstadt zu sehen
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Fußgängerzone in Eisenstadt
PK erste Coronavirus Fälle im Bgld
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Im Burgenland wurden die ersten Fälle am 7. März bekannt
Grafik Coronavirus
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Den Höchststand an aktiv Corona-Erkrankten gibt es am 5. April mit 178
Man räumt Einkäufe in Kofferraum
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Hamsterkäufe in den Supermärkten.
Im Supermarkt werden Schutzmasken ausgeteilt
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Die Maskenpflicht wurde eingeführt
Kunden im Supermarkt mit Schutzmaske
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Maskenpflicht im Supermarkt
Stau vor dem Grenzübergang Nickelsdorf
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Tagelang staute es beim Grenzübergang Nickelsdorf
Die Polizei teilt den Wartenden mit, dass sie weiterfahren können
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Weil Ungarn seine Grenzen für den Personenverkehr gesperrt hatte
Polizisten und Wartende auf der Autobahn bei Nickelsdorf
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Unzählige Menschen warteten am Grenzübergang

Anfang April Infizierten-Höchststand im Burgenland

Am 20. März wurde im Burgenland der erste Coronavirus-Todesfall registriert – ein 73-jähriger Mann, der auf der Intensivstation im Krankenhaus Oberpullendorf behandelt wurde. Den Höchststand an aktiven Coronavirus-Erkrankten gab es im Burgenland am 5. April mit 178. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Zahl der Erkrankten im Burgenland kontinuierlich weniger. Ab Mitte April wurde in mehreren Schritten auch das öffentliche Leben und die Wirtschaft wieder hochgefahren.

Burgenland seit sechs Monaten im CoV-Modus

Ab dem 15. Juni fiel die Maskenpflicht in den meisten Bereichen. Am 18. Juni gab es im Burgenland nur mehr drei aktive Coronavirus-Infizierte. Dieser Zustand hielt aber nicht lange an – die Zahlen stiegen wieder deutlich. Ab dem 24. Juli hieß es deshalb: Maske wieder auf – vorwiegend in Geschäften des täglichen Bedarfs.

Aktuell gibt es im Burgenland 37 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind – die mit Abstand wenigsten im Bundesländervergleich. Von Dienstag auf Mittwoch gab es vier Neuinfektionen.

Windisch: „Herbst wird spannende Zeit, sind gut vorbereitet“

„Der Herbst wird eine sehr spannende Zeit werden, vor allem, weil sich das Leben wieder ins Innere der Häuser verlagert, in geschlossene Räume, weil andere Viren auftauchen werden, wie jedes Jahr auch, die normalen Erkältungskrankheiten. Deshalb wird es auch zu Infekten kommen und zu Unsicherheiten. Wir beobachten das sehr genau, wir haben Leitpläne, Ablaufpläne, wie wir reagieren müssen, damit wir schnell reagieren können. Wir sind gut vorbereitet. Um einen Lockdown zu verhindern sollen sich die Menschen bitte an die wichtigsten Regeln halten: Abstand halten, Hände waschen, Lüften und wenn es notwendig ist einfach eine Maske tragen, auch wenn es nicht vorgeschrieben ist“, so Sonja Windisch, die Abteilungsvorständin der Sozial- und Gesundheitsabteilung im Land.