Regina Petrik (1.v.r)und Rudolf Gollubich, Obmann des Vereins „Freunde des Neusiedlersees“ (2.v.r) und ungar Aktivisten
ORF
ORF
Umwelt

Fertörakos: Grüne für Baustopp

Das Hin und Her rund um den Hafenausbau in Fertörakos auf ungarischer Seite des Neusiedler Sees geht weiter. Die burgenländischen Grünen fordern gemeinsam mit dem Verein „Freunde des Neusiedlersees“ einen einstweiligen Baustopp und eine generelle Einbeziehung der UNESCO.

Zuletzt wurde von 20 Umweltschutzorganisationen ein Schreiben an die UNESCO gerichtet, den Neusiedler See, auf die „rote Liste“ der UNESCO-Welterbestätten zu setzen. Im schlimmsten Fall könnte der Welterbestatus aberkannt werden. Bei einer zweisprachigen Pressekonferenz, mit Vertretern aus dem Burgenland und Vertretern der ungarischen Initiative „Freunde des Neusiedlersees“ wurde am Mittwoch erneut Kritik am geplanten Hafenausbau in Fertörakos geübt.

Die Landessprecherin der Grünen Regina Petrik, forderte, dass mit Ungarn gemeinsam verbindliche Baurichtlinien für derartige Großprojekte ausgearbeitet werden. Ein entsprechender Antrag wurde im Landtag eingebracht. Außerdem, soll die UNESCO künftig mit eingebunden werden. „Weil bei der UNESCO hat man ein Auge darauf, weil das Gesamtbild muss stimmen. Dort, wo die UNESCO Sorge hat, dass das Gesamtbild nicht stimmt, kann sie einbezogen werden. Man kann gemeinsam entwickeln, wie Bauten ausschauen müssen, damit das Erbe nicht in Gefahr ist“, so Petrik.

Plan, Hafen, Fertörakos
ORF
Die Grünen forderten ebenfalls einen einstweiligen Baustopp, bis eine Einschätzung der UNESCO vorliegt

Forderung von Umweltverträglichkeitsprüfung

Die Grünen forderten ebenfalls einen einstweiligen Baustopp, bis eine Einschätzung der UNESCO vorliegt. Eine vom Land Burgenland geforderte grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung sei in den vergangenen Jahren vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus als nicht notwendig befunden worden. Diese Entscheidung werde einfach hingenommen, kritisierte Rudolf Gollubich, Obmann des Vereins „Freunde des Neusiedlersees“.

„Es ist für uns nicht vereinbar mit dieser Verpflichtung des gemeinsamen Erhaltens des Welterbes, dass man dieses grenzüberschreitende UVP-Verfahren zwar fordert, ein Nichtzustandekommen aber stillschweigend toleriert“, so Gollubich.

Auch ungarische Aktivisten fordern UVP

Auf Nachfrage des ORF-Burgenland wieso auf Bundesebene, nicht mehr Druck vonseiten der Grünen gemacht werde, sagte Petrik, dass Umweltministerin Leonore Gewessler von den Grünen ein Auge darauf habe und das Thema demnächst bei einem Treffen mit ungarischen Vertretern ansprechen werde. Auch die ungarischen Aktivisten fordern eine Umweltverträglichkeitsprüfung und beklagen fehlende Informationen seitens der ungarischen Regierung.