Erst jetzt wird das volle Ausmaß des Sturms beziehungsweise Orkans der mit rund 160km/h über die Ortschaften Deutsch Kaltenbrunn, Rudersdorf, Neusiedl bei Güssing, Limbach, Kukmirn und Rohr fegte, sichtbar. Lokal wurden ganze Wälder vernichtet. Ziemlich arg erwischt hat es auch den Kukmirner Gemeindewald.
„Solche Unwetter habe ich noch nie erlebt. Die Gemeinde besitzt zirka 30 Hektar Gemeindewald – in etwa die Hälfte davon ist von den Sturmschäden betroffen. Die Schäden sind enorm und sind noch nicht zu beziffern“, so der Bürgermeister von Kukmirs Werner Kemetter (ÖVP).
Schadholz wird aufgearbeitet
Viele Wälder sind nach wie vor nicht erreichbar, weil umgestürzte Bäume die Forstwege blockieren. Wo es geht, sind die Forstarbeiten bereits mit schwerem Gerät angerückt, um das Schadholz aufzuarbeiten. Teilweise wird sogar im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet. „Wir sind momentan mit allen verfügbaren Geräten im Einsatz. Natürlich macht die Hitze den Maschinen und den Arbeitern zu schaffen“, so Forstunternehmer Thomas Himler aus Deutsch Klatenbrunn.
Die Arbeit ist extrem gefährlich, die Bäume stehen unter hoher Spannung, immer wieder stürzen Bäume um. Der Schadholzanteil ist beträchtlich. „Wir schätzen die Summen zirka um die 10.000 Festmeter. Die Dunkelziffer wird höher sein, weil überall liegt mehr. Am meisten sind Fichten betroffen, natürlich auch Laubholz, aber vor allem Nadelholz“, sagte der Forstunternehmer.
Borkenkäfergefahr droht
Wegen des Nadelholzs und der damit verbundenen Borkenkäfergefahr muss das Windwurfholz rasch aufgearbeitet und abtransportiert werden. „Der Absatz ist natürlich da, aber der Holzmarkt ist eine angespannte Lage, da die Lager voll sind. Man muss schauen, dass das gut funktioniert“, so Himler. Bis das gesamte Windwurfholz aufgearbeitet ist, dürften noch Wochen vergehen dauern. Denn vielerorts müssen die zerstörten Wälder komplett abgeholzt werden.