LAbg. Dieter Posch, LAbg. Claudia Schlager, LAbg. Gerhard Hutter
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Politik

SPÖ-Mattersburg stellt sich neu auf

Der Bezirk Mattersburg ist von den Auswirkungen der Commerzialbank-Pleite besonders betroffen – nicht nur aus wirtschaftlicher sondern auch aus politischer Sicht. Die SPÖ Bezirksorganisation muss sich – nach dem Rücktritt von Landesrat Christian Illedits – neu aufstellen. Denn Illedits war seit 2004 Bezirksvorsitzender der SPÖ Mattersburg.

Die SPÖ-Funktionäre beruhigten. Die politische Arbeit soll ganz normal weitergeführt und die Nachfolge von SPÖ-Bezirksparteiobmann Christian Illedits so rasch wie möglich entschieden werden – das ist die Marschrichtung für die kommenden Wochen, sagte SPÖ Landtagsabgeordnete Claudia Schlager aus Mattersburg. „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das Bezirksbüro ganz normal weitergeführt wird. Die politische Arbeit wird von meinem Kollegen Dieter Posch koordiniert“, so Schlager.

Zeitnah solle es eine außerordentliche Bezirksparteikonferenz mit der Wahl eines oder einer neuen Bezirksparteivorsitzenden geben, denn Illedits – der diese Funktion seit 2004 ausgeübt hat – legte am vergangenen Samstag alle öffentlichen Funktionen zurück.

Entscheidung über Illedits-Nachfolge

In den kommenden Tagen soll die Entscheidung fallen, wer Illedits als Landesrat oder -rätin nachfolgen wird. Die SPÖ Bezirksparteivertreter hoffen, dass neuerlich jemand aus dem Bezirk Mattersburg nachrücken wird, sagte Landtagsabgeordneter Dieter Posch aus Neudörfl. „Der Bezirk Mattersburg ist politisch so stark, dass er seine Stimme nicht unbedingt an ein Mandat knüpft. Aber in irgendeiner Form wird – das hat auch der Landeshauptmann so in Aussicht gestellt – der Bezirk Mattersburg seine Gewichtung in der Regierung haben“, so Posch.

Hutter kritisiert ÖVP

Dass die Commerzialbank-Pleite vor allem den Bezirk Mattersburg enorm getroffen hat, steht für Landtagsabgeordneten Gerhard Hutter außer Frage. Er kritisierte in Richtung ÖVP, dass aus dem Wirtschaftsskandal ein Politikskandal herauskonstruiert werde.

„Da ist es für mich auch nicht verständlich, dass hier der Bezirks- und Landesparteiobmann Christian Sagartz sagt, dass jetzt die SPÖ die Konsequenzen zu ziehen habe“, so Hutter. Die SPÖ-Bezirksfunktionäre orten ihrerseits ÖVP-Seilschaften im ehemaligen Commerzialbank Aufsichtsrat und kritisierten neuerlich die Vergabe an Vorschüssen und Krediten für ÖVP nahe Aufsichtsräte und Vorstände.

ÖVP bekräftigt neuerlich Forderung nach Aufklärung

Die ÖVP Landtagsabgeordneten Melanie Eckhardt und Julia Wagentristl bekräftigten unterdessen die bisherige ÖVP-Forderung nach Aufklärung. Die ÖVP will wissen, wohin die Millionen der Commerzialbank verschwunden sind, wer vom System Pucher profitiert und was die SPÖ erhalten habe.