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Chronik

Jagd im Sommer – Herausforderung Wassermangel

Hohe Temperaturen und wenige Niederschläge – der Klimawandel macht auch vor den heimischen Wäldern nicht halt. Die Aufgaben der Jägerschaft haben sich gerade im Sommer drastisch verändert. Ein Problem ist der Wassermangel in den Revieren.

Wassermangel im Wald führe dazu, dass Wildtiere, die normalerweise an einem Standort bleiben, ihr Revier verlassen müssen, erklärte die stellvertretende Landesjägermeisterin Charlotte Klement. „Zum Beispiel das Wildschwein, dass das Revier oft verlässt, um Wasser zu suchen, um Suhlen zu suchen und das führt dann natürlich auch vermehrt zu Wildschäden. Die kann man vermeiden, wenn der Jäger Wasser anbietet, wenn er irgendwo Wasserstellen anbietet und sich die Schweine in seinem Revier suhlen können und genügend Wasser finden“, so Klement.

Jäger befüllen Wasserstellen
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Wildtiere benötigen frisches und reines Wasser

Frisches Wasser ist wichtig

Dabei gibt es auch eine enge Zusammenarbeit mit Gemeinden und Landwirten. Das Wasser wird in großen Behältern in den Wald oder zu den Futterplätzen gebracht, wichtig ist, dass es frisch ist. „Sehr viele Bakterien sammeln sich dann im abgestandenem Wasser an und zum Beispiel Frischlinge sind sehr empfindlich auf schmutziges Wasser. Und man weiß selbst, in Zeiten der afrikanischen Schweinepest, es müsste sehr hygienisch gearbeitet werden, denn wenn die Frischlinge krank sind, sind sie natürlich immunsupprimiert und für andere Krankheiten anfällig“, so Klement.

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Frischlinge reagieren empfindlich auf schmutziges Wasser

Bevölkerung aufklären

Zur Aufgabe der Jägerschaft gehört auch die Aufklärung der nichtjagenden Bevölkerung. „Zum Beispiel auf freilaufende Hunde aufmerksam zu machen, auf Gebiete aufmerksam zu machen, wo sich Bodenbrüter befinden, dass sie in ihrem Gelege nicht gestört werden. Es ist auch wichtig, wenn man bedenkt, diese Agrarmonokulturen, die werden auf einmal abgeerntet. Das führt nicht nur zur Hungersnot bei vielen Wildarten, sondern auch zur Deckungsnot. Hier ist es angesagt, dass man die Bevölkerung aufmerksam macht, auf Ruhe, Ruhe ist ganz wichtig.“ Immerhin dringen Spaziergänger oder Sportler gerade im Sommer verstärkt ins Wohnzimmer der Wildarten ein.