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Landwirtschaft

Wegen CoV: Wein wird zu Desinfektionsmittel

Die Coronavirus-Pandemie hat auch auf den Weinbau Auswirkungen: Viele Winzer sind aufgrund der gesunkenen Nachfrage auf ihren Produkten sitzengeblieben. Nun soll ein Teil des Weines zu Desinfektionsmitteln weiterverarbeitet werden.

Österreichweit sollen rund zehn Millionen Liter zu Desinfektionsmitteln verarbeitet werden, so der Plan des Landwirtschaftsministeriums. Drei bis vier Millionen Liter Wein sollen dafür aus dem Burgenland kommen. „Die Winzer melden sich bei den Weinhändlern ihres Vertrauens. Diese Weine werden dann bemustert, sie müssen auch noch verkehrsfähig sein, von verschiedenen Parametern in der Weinqualität. Diese Weine werden dann im Tankzug abgeholt, und der Winzer bekommt 35 Cent pro Liter netto als Entgelt“, erklärt Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld das Prozedere.

Schwieriges Jahr für den Weinbau

Die Weine werden dann nach Pischelsdorf in Niederösterreich gebracht, zum Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana. Dort werden sie zu Desinfektionsmitteln verarbeitet. Bei den Weinen handelt es sich um die Jahrgänge 2018 und älter, diese werden laut Liegenfeld am Markt nicht mehr benötigt.

Neue Weizenstärke-Anlage der AGRANA in Pischelsdorf
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Eigentlich sind die burgenländischen Weinbauern hoffnungsfroh in das Jahr gestartet, doch seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sind mehrere Geschäftsbereiche zum Teil fast vollständig weggebrochen. „Hauptsächlich im touristischen Bereich: In den Städten ist momentan sehr wenig los, es ist auch in Westösterreich sehr problematisch und der Export ist fast zur Gänze zusammengebrochen“, erklärt Liegenfeld. Stark betroffen sind dementsprechend vor allem jene Winzer, die exportorientiert arbeiten. Weinbauern, die auf regionale Stammkundschaft setzen, gehe es vergleichsweise besser, so Liegenfeld.