Frauen halten Schilder in die Höhe, vor einer Baustelle, Equal Pension Day
ORF
ORF
Chronik

Equal Pension Day zeigt Unterschiede auf

Am Donnerstag ist im Burgenland der Equal Pension Day. Somit enden mit 23. Juli die Pensionsauszahlungen für Frauen im Vergleich zu den männlichen Pensionisten. Die ÖGB-Frauen fordern deshalb eine Angleichung im Pensionssystem.

Für ihren Protest suchten sich die ÖGB-Frauen eine Baustelle in Rohrbach bei Mattersburg aus. Gemeinsam mit den Arbeitern stiegen sie auf Stehleitern, um die Pensionsunterschiede zwischen Pensionistinnen, Frauen und Männern zu symbolisieren.

Unterschied bei fast 50 Prozent

Die ÖGB-Frauen Landesvorsitzende Hannelore Binder forderte, dass Frauen den Männern auf der Pensionsleiter näher kommen. „Das sind 160 Tage, wo Frauen gegen Männer zurückliegen. Der Unterschied sind fast 50 Prozent, die Frauen weniger an Pension kriegen. Auf das Jahr gesehen, ist das ein Haufen Geld“, so Binder. Die Vorsitzende der ÖGB-Pensionistinnen forderte nicht nur ein gerechteres Pensionssystem, sondern auch mehr Unterstützung von Frauen in der Familie. „Das für die Pflege weiterhin viel getan wird, ausgebaut wird und die Frauen entlastet werden, auch in den Familien, wo sie pflegen müssen. Das muss man sehr hochhalten, wo vor allem Frauen die Pflege übernehmen, und natürlich auch ein bisschen mehr Geld, damit sie sich etwas leisten können“, sagte Binder.

Frauen halten Schilder in die Höhe, vor einer Baustelle, Equal Pension Day
ORF
ÖGB-Frauen bei einer Baustelle in Rohrbach bei Mattersburg

Ausgebaute Kinderbetreuung gefordert

Eine höhere Anrechnung von Kinderbetreuungszeiten wiederum wünschte sich die ÖGB-Jugendvorsitzende Ramona Pfneiszl um im Alter eine gerechte Pension zu erhalten. „Grundsätzlich geht es darum, dass ich, wenn ich ein Kind bekomme, die Wahl habe, wie viel ich arbeiten gehen mag und dass es nicht vom Geld abhängig ist, deshalb brauchen wir eine ausgebaute Kinderbetreuung. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass mir die Zeit dann in der Pension nicht fehlt“, so Pfneiszl. Im Burgenland bekommt ein Mann durchschnittlich rund 27.000 Euro jährlich Pension. Bei Frauen hingegen beträgt die Durchschnittspension nur 15.200 Euro.

SPÖ-Frauen fordern „völlige Gleichstellung“

Laut der Landesfrauenvorsitzende Astrid Eisenkopf (SPÖ) brauche es eine völlige Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt sowie eine vollständige Lohntransparenz. Wichtig sei auch eine gerechte Aufteilung in der Erziehungs- und Pflegearbeit sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, so Eisenkopf in einer Aussendung.

Petrik: „Chancen im ländlichen Raum erhöhen“

Die Klubobfrau der Grünen, Regina Petrik, betonte in einer Aussendung, dass die Chancen für Frauen im ländlichen Raum erhöht werden müssten. Laut Petrik gebe es vielerorts noch eine „klassische Rollenaufteilung“. „Zum anderen sind qualifizierte Jobs für Frauen im ländlichen Raum noch Mangelware“, so Petrik.