Friedensvertrag von St. Germain, Südtirol wird Italien zugeschlagen
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Geschichte

100 Jahre Friedensvertrag von St. Germain

Vor 100 Jahren ist der Friedensvertrag von Saint Germain-en-Laye völkerrechtlich in Kraft getreten. Der Vertrag sei einer der Grundsteine gewesen, auf denen das eigenständige Bundesland Burgenland 1921 gegründet worden sei, sagte Landtagspräsidentin Verena Dunst.

Der Vertrag von Saint-Germain zwischen Österreich und den alliierten und assoziierten Mächten ist einer der Pariser Vorortverträge, die den Ersten Weltkrieg beendeten. Der bis dahin verlustreichste Konflikt der Geschichte hinterließ Millionen Tote. Mit dem Friedensvertrag wurde die Auflösung der österreichischen Reichshälfte und die Bedingungen für die neue Republik Österreich festgelegt. Man verlor eine Reihe von Gebieten, konnte aber das Gebiet des heutigen Burgenlandes behalten.

Schwierige Anfänge

Dunst erinnert an dem Jahrestag an die schwierigen Anfänge des Burgenlandes, das kommendes Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Bei den Friedensverhandlungen 1919 habe es ein großes Bemühen der österreichischen Delegation um die Gewinnung des Burgenlandes gegeben. Es folgten der Friedensvertrag von Trianon und schließlich 1921 die Venediger Protokolle, die auf einen Kompromiss hinzielten, der auch eine Volksabstimmung für das Gebiet Ödenburg (heute Sopron) zur Folge hatte.

Das erste „Burgenland-Gesetz“ wurde am 25. Jänner 1921 beschlossen: Mit diesem Bundesverfassungsgesetz wurde erstmalig die Stellung des Burgenlandes als selbständiges und gleichberechtigtes Land geregelt. Das Gebiet des Burgenlandes war in seiner Geschichte bis zu jener Zeit nie eine politische Einheit. Es habe erst ein Landesbewusstsein und eine „Burgenland-Identität“ entwickelt werden müssen, so Dunst. Nach den Kriegsjahren habe außerdem eine drückende wirtschaftliche und soziale Lage geherrscht.

Dunst: Stolz auf das Erreichte

Umso mehr dürfe man auf das heutige Burgenland und das Erreichte stolz sein, betonte Dunst. Das Jubiläum im kommenden Jahr werde die Vielseitigkeit der Landesgeschichte und das Miteinander darstellen. Eine Förderung des Landes lade die Burgenländerinnen und Burgenländern ein, ihre „100 Jahre Burgenland“-Projekte einzureichen und das Erinnerungsjahr mitzugestalten.