Commerzialbank, Krensdorf
ORF/Knotzer
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Wirtschaft

Commerzialbank: Hotlines und Tipps

Das Land hat eine Hotline für betroffene Privat und Geschäftskunden der Commerzialbank eingerichtet. Die FMA hat die Filialen der Bank im Bezirk Mattersburg wegen Verdachts der Bilanzfälschung mit sofortiger Wirkung geschlossen. Auch die Arbeiterkammer steht für Beratungen zur Verfügung. Die AK rät Ruhe zu bewahren.

Am Mittwochvormittag richtete das Land Burgenland eine Hotline für betroffene Privat und Geschäftskunden der Privatbank Commerzialbank ein. An die folgenden Nummern können sich Kundinnen und Kunden wenden:

057600-2465 für Private (Montag bis Donnerstag 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr, Freitag 7.30 Uhr bis 14.00 Uhr)

059010-210 WiBuG-Hotline für Wirtschaft (Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr, Freitag 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr).

Auch die Einlagensicherung Ges.m.b.H hat eine Hotline für Betroffenen eingerichtet. Unter der Nummer 0800 40 43 45 können sich Kundinnen und Kunden der Commerzialbank informieren.

Seit Donnerstag gibt es auch eine Beratung vor Ort in der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg (Montag bis Donnerstag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Freitag 8.00 bis 14.00 Uhr).

Anfragen per E-Mail sind unter post.bankkunden.gv.at möglich.

Betroffene Gemeinden werden durch die Gemeindeabteilung des Landes beraten.

Pensionisten: Pensionsversicherungsanstalt kontaktieren

Betroffen vom Aus der Commerzialbank sind auch tausende Pensionistinnen und Pensionisten. Laut der Pensionsversicherungsanstalt sind rund 1.800 Pensionistinnen und Pensionisten betroffen. Um eine Pensionsauszahlung für August zu garantieren, wird die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) die Anweisungen für Personen, die ihr Pensionskonto bei der Commerzialbank Mattersburg haben, vorübergehend auf eine Barauszahlung umstellen.

Helmut Bieler, Präsident des burgenländischen Pensionisten-Verbandes, rät allen Pensionsbeziehern, die ihr Konto bei der Commerzialbank haben, mit dem Servicecenter der Pensionsversicherungsanstalt unter der Rufnummer 05/0303 in Verbindung zu treten.

AK: Ruhe bewahren und abwarten

Seit Mittwochfrüh laufen die Telefone in der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer Burgenland heiß. Die Filialen sind geschlossen, E-Banking funktioniert nicht mehr, sämtliche Bankkarten werden abgelehnt. Die Kundinnen und Kunden sind verunsichert. AK-Konsumentenschutzexpertin Judith Palme-Leeb riet nun dazu, Ruhe zu bewahren. „Man kann momentan nichts machen, weil ja momentan die Geschäfte zu haben und keine Überweisungen gemacht werden können. Ansonsten, das Geld ist nicht weg, das bekomme ich früher oder später wieder. Deswegen würde ich einmal zur Ruhe raten.“

Privatkunden bis zu gewissem Betrag abgesichert

Man müsse die weitere Entwicklung abwarten. Im Insolvenzfall sind Privatkunden bis zu einem gewissen Betrag in jedem Fall abgesichert, sagte die Expertin. "Sparkonten, Girokonten, Pensionskonten sind bis zu einem Betrag von 100.000 Euro abgesichert und Wertpapiere bis zu einem Betrag von 20.000 Euro. Laut Österreichischer Nationalbank sind Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person und Bank gesichert. Die Einlagensicherung gilt unabhängig von der Staatsbürgerschaft des Einlegers.

Geringere Chance bei höheren Beträgen

Beträge, die über diese Einlagensicherung hinausgehen, müssen als Forderung im Insolvenzverfahren eingebracht werden – die Chancen dieses Geld nochmal zu bekommen sind aber gering, sagte Palme-Leeb. „An und für sich werden diese Forderungen im Insolvenzverfahren leider nicht sehr gut bedient. Weil ja alle Gläubiger, die sich anmelden, von dem was da ist befriedigt werden und oft kommt es eben nur zu Quoten von zehn Prozent. Also wenn ich dann noch einmal eine Forderung von 100.000 Euro hätte, würde ich ungefähr 10.000 Euro kriegen. Aber das ist eben von Insolvenzverfahren zu Insolvenzverfahren verschieden und da muss eben vor Gericht festgestellt werden, was ich bekommen.“

Für Kunden gilt es nun einmal abzuwarten, wie sich die Situation in den nächsten Stunden weiter entwickelt.