Karl Schiechl begann vor rund einem Jahr die Pilzzucht aufzubauen und spezialisierte sich dabei auf den Igel-Stachelbart. Pilze zu züchten ist für ihn eine faszinierende Wissenschaft. „Ich war lange im Tiergarten für die Insektenzucht zuständig. Es war irgendwann gefordert für Hirschkäfer Zuchtsubstrate herzustellen und da brauchen manche Arten Baumstämme, die mit Pilz durchwachsen sind, und wir haben das dann künstlich nachgestellt und so bin ich zur Pilzzucht gekommen“, so Schiechl.
Ausgeklügelte Mischung
In einem sterilen Labor setzt Schiechl in einem Schälchen mit Nährboden sein Mycel an. Bildet sich das dann aus, kommt es in eine Nährlösung aus Malzextrakt, denn das Mycel braucht Nährstoffe, um sich auszubilden. Im Nebenraum der Pilzzucht befinden sich die geimpften Substratblöcke, die aus einer ausgeklügelten Mischung bestehen. „Der Grundstoff ist Buchensägemehl, es kommen dann ein paar Zusatzstoffe dazu, das sind Weizenkleie oder Roggenkleie, Weizenmehl, ein bisschen Urgesteinsmehl und Kalk.“
Danach werden die Blöcke aufgeschnitten und die Pilze beginnen zu sprießen. Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen dafür passen. Gezüchtet werden auch andere Pilze wie Shiitake und Reishi Pilze – diese werden auch getrocknet und zu Tee verarbeitet und sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin gefragt.
Igel-Stachelbart als Fleischersatz
Auch der Igel-Stachelbart ist mittlerweile gefragt, denn der Edelpilz ersetzt durchaus Fleisch. „Man kann ihn schwer mit anderen Pilzen vergleichen, es ist irgendwie wie ein schwer zuzuordnendes Fleisch. Ein bisschen wie Hühnerfleisch oder Meeresfrüchte, aber was ganz Eigenes. Wir essen ihn gerne naturgebraten, da bleiben die Aromen erhalten, für die er bekannt ist. Man kann ihn aber auf jede erdenkliche Art zubereiten.“ Die Pilze aus Unterloisdorf werden ab Hof und auf Märkten verkauft.