Landwirtschaft

SPÖ-Bauern: Forderungen an Bund

Die aktuelle Situation und die Zukunftschancen der kleinstrukturierten Landwirtschaftsbetriebe standen am Freitag im Mittelpunkt einer Veranstaltung der SPÖ-Bauern in Sigless (Bezirk Mattersburg). Die roten Bauern haben dabei auch zahlreiche Forderungen an die Bundesregierung präsentiert.

Derzeit gibt es 4.270 landwirtschaftliche Betriebe im Burgenland, zwei Drittel davon sind kleinstrukturiert. Gerade für diese kleinen Betriebe werde das wirtschaftliche Überleben immer schwieriger, so die SPÖ-Bauern. Ein großes Problem sei die überbordende Bürokratie, kritisierte der Landesvorsitzende der SPÖ-Bauern, Michael Glauber. Er fordert eine Entbürokratisierung: „Damit das alles ein bisschen einfacher zu gestalten ist, auch die Kontrollen. Wir haben heute etliche Biobetriebe hier gehabt, die haben jährlich eine Bio-Kontrolle, dann haben sie eine AMA-Kontrolle und dann kommt noch einer kontrollieren.“

Eindeutiges Qualitätssiegel gefordert

Eine weitere Forderung ist die Einführung eines eindeutigen Qualitäts- bzw. Herkunftssiegels für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. „Wo Österreich draufsteht, muss Österreich drinnen sein. Also wenn in Österreich das Fleisch nur verarbeitet wird, und die Wertschöpfung höher ist, darf man schon Österreich draufschreiben“, kritisierte Glauber.

Michael Glauber und Astrid Eisenkopf
ORF
Michael Glauber und Astrid Eisenkopf

Kritik an Krankenkasse-Beitragszahlungen

Kritisiert werden auch die Beitragszahlungen der Bauern für die Krankenkasse. Mit dem derzeitigen System würden Bauern mit größeren Hektarflächen gefördert und Bauern mit kleineren Flächen benachteiligt werden, da Kleinere viel pro Hektareinheit bezahlen, kritisierte Glauber.

Eisenkopf: „Regionalität und kleinere Betriebe mehr fördern“

Ziel des Landes sei es die kleinstrukturierte Landwirtschaft im Burgenland aufrecht zu erhalten, betonte auch die zuständige Landesrätin und Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ). „Wir haben vor einiger Zeit diesen Schwerpunkt auf biologische Landwirtschaft gelegt, seitens der Landesregierung. Das ist der Weg den wir gehen möchten, gerade auch mit der Kleinstrukturiertheit, gerade mit den verschiedenen Möglichkeit, die sich dadurch auch bieten. Ich vermisse diesen Weg doch sehr stark auch in der Bundesregierung. Ich glaube, da sollte es gerade auch in der Förderkulisse entsprechende Anreize geben, dass man Regionalität mehr fördert, dass man kleinere Betriebe mehr fördert“, sagte Eisenkopf.

ÖVP-Agrarsprecherin kritisiert „Bio-Zwang“

ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif befürchtet, dass die kleinstrukturierte Landwirtschaft durch den von der SPÖ verordnete „Bio-Zwang“ gefährdet werden könnte. Sie fordert vom Land einmal mehr, dass in allen landesnahen und landeseigenen Betrieben regionale Produkte von kleinen Direktvermarktern verarbeitet werden.