Projekt zur Erforschung der Geschichte der Martinkaserne
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Chronik

Forschungsprojekt zur Geschichte der Martinkaserne

Das Militärkommando Burgenland hat ein historisches Projekt gestartet. Ein Forscherteam untersucht die Geschichte der Martinkaserne in Eisenstadt. Sie nahm vor 162 Jahren als Kadettenschule ihren Betrieb auf. Projektziel ist es, die Kaserne für Besucher zu öffnen.

Die Martinkaserne, Sitz des Miltärkommandos Burgenland, ist eines der markantesten Gebäude der Landeshauptstadt. Militärkommandant Gernot Gasser spricht von „Geschichte, die gemeinsam mit der Stadt geschrieben wurde, weil der Grund de facto eine Schenkung der Stadt ist. Geschichte, die mit dem Land geschrieben wurde, weil hier die erst Landtagssitzung des Landes stattgefunden hat. Und natürlich wurde auch Militärgeschichte geschrieben.“

Projekt zur Erforschung der Geschichte der Martinkaserne
Landesarchiv/Bundesheer
Historische Aufnahme aus der Martinkaserne

All das habe man zum Anlass genommen, eine Kommission mit Historikern und Offizieren einzusetzen, die diese Geschichte aufarbeiten. Das Forscherteam wird angeführt vom Archäologen Josef Eitler und dem Historiker Florian Bayer, Direktor der historischen Sammlungen der Esterhazy Privatstiftung. Beide sind Mitglieder der Miliz im Rang eines Hauptmanns. Projektleiter ist Alexander Kovacs.

Klassenzimmer für erste Landtagssitzung adaptiert

„Wir haben vor, weitere Ausstellungsflächen in der Kaserne zu errichten. Wir wollen einen Onlineauftritt mit einer Homepage erstellen. Und auch ein virtueller Rundgang ist geplant, um die Standortgeschichte lebendig zu machen“, so Kovacs.

Erste Landtagssitzung in der Martinkaserne
Landesarchiv/Bundesheer
Die erste Landtagssitzung des Burgenlandes hat in der Martinkaserne stattgefunden

Fotos und Geschichten wurden gesammelt und auf erklärenden Bildtafeln im gesamten Gebäude angebracht. Neues wurde auch entdeckt. Die erste Landtagssitzung fand – nicht wie geglaubt – in einem der großen Säle statt. „Ehemalige Klassenzimmer wurden für den Sitzungsaal zusammengelegt und adaptiert. Man hat die Klassen ausgeräumt, eine Trennwand herausgenommen, ein Podium für die Landesregierung hineingesetzt und auf der anderen Seite die Bänke für die Landtagsabgeordneten“, so Archäologe Josef Eitler.