Brennessel-Award für den Jagdverein Stinatz – Bernhard Pieber und Matthias Grandits
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Landwirtschaft

„Brennnessel-Award“ für Stinatz

Der Jagdverein Stinatz ist stolzer Preisträger des „Brennnessel-Awards“. Der Verein wandelt seit einigen Jahren Äcker in Wiesen und Blühflächen um, um damit einen artenreichen Lebensraum für die Insekten- und Vogelwelt, aber auch für das Niederwild zu schaffen.

Der „Brennnessel-Award“ wird alle zwei Jahre von der Stiftung „Blühendes Österreich“ vergeben. 24 Projekte wurden heuer bundesweit ausgezeichnet, und dank des Jagdvereins Stinatz geht einer der Hauptpreise ins Burgenland. Der Jagdverein ist dafür verantwortlich, dass sich die Landschaft rund um Stinatz in den vergangenen Jahren sichtbar verändert hat. Viele Kukuruz-Felder sind verschwunden, Wiesen und Blühflächen sind entstanden. Seit fünf Jahren pachtet der Jagdverein Ackerflächen und widmet diese in Grünland um.

Brennessel-Award für den Jagdverein Stinatz
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Jagdleiter Matthias Grandits und Jagdverein-Obmann Bernhard Pieber

„Bis zu 75 verschiedene Blumenarten gibt es hier auf dieser Wiese, darauf sind wir stolz. Die Wiesen werden zweimal im Jahr gemäht. Der erste Mähtermin ist relativ spät im Juli, da bleibt dann auch ein Schmetterlingsstreifen stehen, der beim zweiten Mal mitgemäht wird. Die Blühflächen werden erst ab 1.September. Da bleibt ein Drittel der Fläche stehen, als Nahrung und Überwinterungsmöglichkeit für Wildvögel und Insekten“, so Bernhard Pieber, Obmann des Jagdvereins.

Brennessel-Award für den Jagdverein Stinatz: Bernhard Pieber und Matthias Grandits
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Bernhard Pieber und Matthias Grandits mit dem „Brennessel-Award“

27 Hektar Wiesen und Blühflächen

Fachlich beraten werden die Jäger dabei von Brigitte Gerger vom Verein „Berta“. 27 Hektar Wiesen und Blühflächen wurden bisher angelegt. Klarer Nutznießer ist die gesamte Vogel-, Insekten- und Tierwelt. „Seit wir die Wiesen hier anlegen, hat sich der Niederwildbestand sehr stark aufgebaut. Es gibt wieder auch wieder sehr viele Feldlerchen, Wachteln, Feldhasen, Fasane, Rebhühner und Singvögel“, Erklärt Matthias Grandits, Jagdleiter in Stinatz.

Brennessel-Award für den Jagdverein Stinatz – Kurt Krenn, Bernhard Pieber, Matthias Grandits, Bürgermeister Andreas Grandits
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ORF- Burgenland-Redakteur Kurt Krenn, Bernhard Pieber, Matthias Grandits, Bürgermeister Andreas Grandits

Diese vorbildhafte Arbeit für die Natur hat auch die Stiftung „Blühendes Österreich“ überzeugt. Dafür gab es den „Brennnessel-Award“ 2020 und 10.000 Euro. „Wir haben uns riesig gefreut über den Preis. Wir waren alle sehr überrascht, dass wir ihn gewonnen haben. Der Preis wird für unser Feuchtbiotop verwendet“, so Bernhard Pieber.

Preisgeld kommt Feuchtbiotop zu Gute

Das Preisgeld wird in ein Feuchtbiotop für Amphibien sowie für die Vogel- und Tierwelt investiert. Mit den Vorarbeiten wurde bereits begonnen. Auch die Gemeinde wird das Projekt mit 5000 Euro unterstützen. „Das ist ein einzigartiges Projekt für die Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt. Daher zahlt es sich aus, seitens der Gemeinde hier zu investieren“, so Andreas Grandits, Bürgermeister von Stinatz. Nächstes Jahr will der Jagdverein Stinatz ein weiteres Projekt in Angriff nehmen. Geplant ist, eine 150 Meter lange und 10 Meter breite Schmetterlingshecke anzulegen.