Der „Brennnessel-Award“ wird alle zwei Jahre von der Stiftung „Blühendes Österreich“ vergeben. 24 Projekte wurden heuer bundesweit ausgezeichnet, und dank des Jagdvereins Stinatz geht einer der Hauptpreise ins Burgenland. Der Jagdverein ist dafür verantwortlich, dass sich die Landschaft rund um Stinatz in den vergangenen Jahren sichtbar verändert hat. Viele Kukuruz-Felder sind verschwunden, Wiesen und Blühflächen sind entstanden. Seit fünf Jahren pachtet der Jagdverein Ackerflächen und widmet diese in Grünland um.

„Bis zu 75 verschiedene Blumenarten gibt es hier auf dieser Wiese, darauf sind wir stolz. Die Wiesen werden zweimal im Jahr gemäht. Der erste Mähtermin ist relativ spät im Juli, da bleibt dann auch ein Schmetterlingsstreifen stehen, der beim zweiten Mal mitgemäht wird. Die Blühflächen werden erst ab 1.September. Da bleibt ein Drittel der Fläche stehen, als Nahrung und Überwinterungsmöglichkeit für Wildvögel und Insekten“, so Bernhard Pieber, Obmann des Jagdvereins.

27 Hektar Wiesen und Blühflächen
Fachlich beraten werden die Jäger dabei von Brigitte Gerger vom Verein „Berta“. 27 Hektar Wiesen und Blühflächen wurden bisher angelegt. Klarer Nutznießer ist die gesamte Vogel-, Insekten- und Tierwelt. „Seit wir die Wiesen hier anlegen, hat sich der Niederwildbestand sehr stark aufgebaut. Es gibt wieder auch wieder sehr viele Feldlerchen, Wachteln, Feldhasen, Fasane, Rebhühner und Singvögel“, Erklärt Matthias Grandits, Jagdleiter in Stinatz.

Diese vorbildhafte Arbeit für die Natur hat auch die Stiftung „Blühendes Österreich“ überzeugt. Dafür gab es den „Brennnessel-Award“ 2020 und 10.000 Euro. „Wir haben uns riesig gefreut über den Preis. Wir waren alle sehr überrascht, dass wir ihn gewonnen haben. Der Preis wird für unser Feuchtbiotop verwendet“, so Bernhard Pieber.
Preisgeld kommt Feuchtbiotop zu Gute
Das Preisgeld wird in ein Feuchtbiotop für Amphibien sowie für die Vogel- und Tierwelt investiert. Mit den Vorarbeiten wurde bereits begonnen. Auch die Gemeinde wird das Projekt mit 5000 Euro unterstützen. „Das ist ein einzigartiges Projekt für die Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt. Daher zahlt es sich aus, seitens der Gemeinde hier zu investieren“, so Andreas Grandits, Bürgermeister von Stinatz. Nächstes Jahr will der Jagdverein Stinatz ein weiteres Projekt in Angriff nehmen. Geplant ist, eine 150 Meter lange und 10 Meter breite Schmetterlingshecke anzulegen.