Mars Werk in Breitenbrunn
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Wirtschaft

Breitenbrunn: Mars verkauft Fabrik an Ritter

Die deutsche Schokoladenfirma Ritter kauft die Waffelfabrik von Mars Österreich in Breitenbrunn. Der Vertrag wurde am Dienstag unterzeichnet. Ritter will an dem Standort ab Anfang nächsten Jahres, mit rund 70 Mitarbeitern, Rollwaffeln und Schokolade produzieren.

Im vorigen Oktober kündigte Mars Österreich die Schließung der Fabrik in Breitenbrunn mit Ende 2020 an. Mars produziert dort mit 110 Mitarbeitern Rollwaffeln, die unter Markennamen wie Amicelli verkauft werden. Die Nachfrage nach diesen Süßwaren ist international stark zurückgegangen. Daher lässt Mars die Produktion Ende November auslaufen.

Die deutsche Schokoladenfirma Alfred Ritter GmbH & Co. KG übernimmt die Fabrik und drei Markenrechte, wobei der Eigentumsübertrag Anfang nächsten Jahres stattfinden wird. Was das alles für die 110 Mitarbeiter von Mars bedeutet, erklärte Franziska Zehetmayr, Sprecherin von Mars Österreich.

Mitarbeiter unterzeichneten Auflösungsvereinbarung

„Die Mitarbeiter, die bei Mars Austria in Breitenbrunn beschäftigt sind, haben im Rahmen dieses Schließungsplanes eine einvernehmliche Auflösungsvereinbarung mit Leistungen unterzeichnet. Das war Teil eines Sozialplanes, der zwischen Mars und dem Betriebsrat in Breitenbrunn verhandelt wurde. Diese Mitarbeiter werden bis spätestens Ende November 2020 aus dem Unternehmen Mars ausscheiden“, so Zehetmayr.

Ritter baut zwei Produktionslinien auf

Der neue Eigentümer Ritter wird in Breitenbrunn zwei Produktionslinien aufbauen, kündigte Unternehmenssprecher Thomas Seeger an. Auf einer Linie werden weiterhin Rollwaffeln erzeugt, auf der anderen Schokolade. Ritter wird insgesamt rund 70 Mitarbeiter beschäftigen. Wie viele von Mars übernommen werden, sei offen, sagte Seeger. Das werde auch davon abhängen, wie viele sich bewerben werden. Ritter hat derzeit 1.600 Mitarbeiter und machte im Vorjahr einen Umsatz von 480 Millionen Euro. Das Familienunternehmen wurde 1912 gegründet.

Illedits will Unterstützung anbieten

Dazu meldete sich auch Wirtschaftslandesrat Christian Illedits (SPÖ) zu Wort: In Zeiten der Coronavirus-Krise sei der Kauf des Produktionsstandortes in Breitenbrunn durch Ritter Sport – aus wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Sicht – eine erfreuliche Nachricht. Er wolle mit Vertretern des Unternehmens über die Beschäftigung von Mitarbeitern sprechen und breite Unterstützung durch das Land anbieten, so Illedits.

Der Verkauf wurde auch von der Gewerkschaft PRO-GE begrüßt. Ein für die Region wichtiger Standort bleibe damit erhalten und eröffne auch für die Arbeitnehmer eine Zukunftsperspektive, betonte Gerhard Riess, Branchensekretär für den Bereich Nahrung und Genuss bei PRO-GE. Das Unternehmen habe mit der Suche nach einem Käufer Verantwortung übernommen.