Der Job als Tourismusdirektor in Bad Tatzmannsdorf (Bezirk Oberwart) erfordert viel Fingerspitzengefühl. Es gilt, verschiedene Interessen auszugleichen. Große Hoteliers, kleine Unternehmer, Gemeindepolitiker – alle reden mit. Soll sich Bad Tatzmansdorf mehr auf Kur oder auf Wellness konzentrieren, allein diese Frage birgt viel Konfliktpotenzial. Burgenlands größter Tourismusort steht vor wichtigen Weichenstellungen.
Nachfolger soll kostengünstiger sein
Ein neuer Tourismusdirektor soll frischen Wind bringen. Diemtar Lindau, der diese Funktion seit 35 Jahren ausübt, begründet die Auflösung seines Vertrages mit der Coronavirus-Krise. Sie bringt weniger Nächtigungen und damit weniger Einnahmen. Bad Tatzmannsdorf müsse sparen. „Aufgrund von Einsparungen ist man an mich herangetreten, meine Funktion durch einen jüngeren, kostengünstigeren Nachfolger zu ersetzen“, so Lindau. Das sei der Auslöser gewesen.
„Das steckt man nicht so einfach weg“
Vertragspartner des Tourismusdirektors ist die Kurkommission, in der Vertreter der Gemeinde und der Unternehmer sitzen. In einer Lenkungsgruppe wird nun ein neues Anforderungsprofil für diesen Job erstellt. Noch-Tourismusdirektor Diemtar Lindau ist doch ein wenig enttäuscht. „Wenn man wenige Jahre vor der Pension steht und einem dann der Job gekündigt wird, dann ist das schon eine gewisse Enttäuschung – auf alle Fälle. Das steckt man nicht so einfach weg, aber es ist dann doch zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen“, sagte Lindau gegenüber dem ORF Burgenland.
Dietmar Lindau bleibt noch bis Anfang September, danach baut er Urlaub ab. Sein Vertrag endet im März. Der Job soll laut Bürgermeister Gert Polster (SPÖ) noch vor dem Sommer ausgeschrieben werden.