Zahnarzt behandelt Patientin
ORF
ORF
Coronavirus

Zahnärzte müssen Patientenzahl verringern

Das Coronavirus überträgt sich nach aktuellem Wissensstand hauptsächlich über Tröpfchen. Daher gelten Zahnärztinnen und Zahnärzte als besonders gefährdet. Derzeit herrscht in den meisten Praxen wieder eingeschränkter Normalbetrieb mit verringerter Patientenfrequenz.

Auch in der Zahnarztpraxis von Reinhard Bruck in Frauenkirchen kehrt langsam wieder der Alltag ein. Wegen des Coronavirus mussten in den vergangenen Wochen einfache Behandlungen wie etwa Kontroll- oder Mundhygienetermine abgesagt werden. Nur das Allernotwendigste wurde durchgeführt. Man habe Schmerzbehandlungen und Wurzelbehandlungen gemacht und Zähne gezogen, erklärte Bruck.

Mundhygiene
ORF
In den Zahnarztpraxen muss besonders streng auf Hygiene geachtet werden

Beim Bohren entsteht Aerosol

Zahnärzte sind einem besonders großen Coronavirus-Infektionsrisiko ausgesetzt. Wenn er einen Bohrer mit 200.000 Umdrehungen betreibe, dann entstehe natürlich eine Wolke, das sogenannte Aerosol, so Bruck. Das könne sich natürlich verbreiten, wenn er in einem Mund mit infektiösem Speichel arbeite und es bestehe die Gefahr, dass man es einatme und sich anstecke.

Zahl der Behandlungen hat sich halbiert

Vor der Coronavirus-Pandemie wurden in Brucks Praxis pro Tag bis zu 60 Patienten behandelt, jetzt sind es nur halb so viele. Der Grund: Für jeden Patienten muss jetzt mehr Zeit einberechnet werden. Denn die Behandlungsräume müssten nach jeder Behandlung für etwa eine Viertelstunde gelüftet werden, so Bruck. Im Wartezimmer ist daher weniger los als sonst. Patienten und Mitarbeiter müssen sich an strenge Hygienevorschriften halten. Das funktioniere auch, erklärte Ordinationsmanagerin Christine Bruck. Die Patienten kämen mit Mund-Nasen-Schutz, desinfizierten sich die Hände und hielten Abstand im Warteraum. Da gäbe es keine Probleme.

Zahnarzthelferin desinfiziert Türklinke
ORF
Regelmäßige Desinfektion ist Pflicht

Kein Normalbetrieb ohne Impfstoff oder Medikament

Der eingeschränkte Betrieb könnte noch viele Monate weitergehen, befürchtet Reinhard Bruck. Er gehe davon aus, dass man da dieses Jahr durchmüsse. Ein Normalbetrieb wie vor der Pandemie werde sich nicht bewerkstelligen lassen, bevor es einen Impfstoff oder ein hochwirksames Medikament gebe. Im Burgenland gibt es insgesamt 126 Zahnärztinnen und Zahnärzte.