Evangelische Kirche in Pöttelsdorf
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Religion

Konfirmation auf Herbst verschoben

Die Konfirmation gilt als eines der wichtigsten Feste im Leben eines evangelischen Christen und ist die offizielle Aufnahme eines Jugendlichen in die Kirchengemeinschaft. Heuer muss das Fest in den Gemeinden wegen der Coronavirus-Pandemie auf den Herbst verschoben werden.

In der evangelischen Pfarrgemeinde Pöttelsdorf, die insgesamt 16 politische Gemeinden des Bezirks Mattersburg umfasst, findet die Konfirmation traditionell zu Christi Himmelfahrt statt. Heuer ist es das erste Mal seit der Maul- und Klauenseuche vor rund 40 Jahren, dass man die Feier in den Herbst verschieben muss. Man habe sich für den 25. Oktober entschieden, also für einen Termin eine Woche vor dem Reformationstag, erzählte Pfarrer Andreas Hankemeier. Das sei schon ein bisschen komisch, jetzt ohne Konfirmation hier zu sein.

Konfirmanden mit Pfarrer in Pöttelsdorf
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Konfirmanden mit Pfarrer Andreas Hankemeier

Alle 29 evangelischen Pfarrgemeinden im Burgenland müssen die Konfirmation verschieben, einen einheitlichen Termin gibt es nicht. Soweit er informiert sei, fände das Fest in den Gemeinden irgendwann zwischen Mitte September und Reformationstag statt, sagte Superintendent Manfred Koch. Details dazu könne man erst sagen, wenn man wisse, wie die Pandemie über den Sommer verlaufe.

Der Konfirmandenunterricht musste aber schon vor Wochen ausgesetzt werden. Die geplanten Feiern mit Kirchengemeinde und Familie müssen neu geplant werden. Letztendlich gehe die Gesundheit und die Sicherheit der Mitmenschen vor, zeigte der Pöttelsdorfer Konfirmand Maximilian Strobl Verständnis für die Lage. Sie habe sich persönlich schon auf das Fest gefreut, es sei aber auch schön gemeinsam im Herbst zu feiern, sagte Konfirmandin Nadja Lehner.

Pfarrer Andreas Hankemeier in Pöttelsdorf
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Pfarrer Andreas Hankemeier

Hankemeier: Mit Gottesdiensten wird noch gewartet

Gottesdienste sind zwar ab sofort wieder erlaubt, allerdings nur unter strengen Auflagen: Es müsse ein Ordnerdienst da sein, damit es beim Ein- und Ausgang keinen Stau gebe und die Menschen nicht zu nahe zusammenkämen, so Koch. Die Gottesdienstbesucher müssten mit Mund-Nasen-Schutz kommen und das Singen werde eingestellt. Merkwürdig sei auch, wenn man alle einlade zum Gottesdienst zu kommen, aber dann abzähle, so Hankemeier: „Wer will da wirklich sagen, Du darfst nicht in die Kirche – um das zu vermeiden, haben wir dann gesagt, wir warten noch.“

Einige Pfarrgemeinden im Burgenland entschieden sich für diese Vorgehensweise. Man rechnet nach Pfingsten mit weiteren Lockerungen. Diese Woche sind etwa unter bestimmten Vorkehrungen Freiluftgottesdienste ohne beschränkte Teilnehmeranzahl wieder erlaubt. Bis der reguläre Gottesdienstbetrieb wieder fortgesetzt werden kann, gibt es für die mehr als 33.000 Gläubigen evangelischen Christen im Burgenland ein umfangreiches Onlineangebot – eine kirchliche Gemeinschaft wird man aber auch dadurch nicht ersetzen können.