Desinfektionsmittel, Lagler
ORF
ORF
Coronavirus

Desinfektionsmittel statt Schnaps

Edle Schnäpse, Liköre und Whiskeys – das produziert die Brennerei Lagler in Kukmirn. In Zeiten von Corona hat Lagler nun umgesattelt. Das Unternehmen erzeugt Desinfektionsmittel und beliefert Schulen, Firmen und private Abnehmer im Südburgenland.

Das Seminarhotel Lagler in Kukmirn ist seit Beginn der Coronakrise geschlossen. Die dazu gehörende Brennerei wurde auf einen Minimalbetrieb runtergefahren. Hauptabnehmer der Brände sind die Gastronomie und der Tourismus – beide fallen derzeit aus. Das Umsatzminus: 80 Prozent.

Ein neues Produkt soll das Minus wettmachen: seit Ende April erzeugt Lagler Desinfektionsmittel für den regionalen Markt. Es wird nicht gebrannt, sondern abgemischt – nach einem Rezept der Weltgesundheitsorganisation. „Hochprozentiger Alkohol wird sozusagen untrinkbar gemacht, danach mit Glycerin vermengt und schließlich mit destilliertem Wasser auf 80 Prozent Wirkstoff eingestellt“, so Geschäftsführer Michael Wukovits.

Desinfektionsmittel, Lagler
ORF
Lagler erzeugt derzeit 1.000 Liter pro Woche

1.000 Liter pro Woche

Produzieren darf Lagler das hochprozentige Hand- und Flächendesinfektionsmittel nur dank einer Corona-Sondergenehmigung. Es wird in Gebinde unterschiedlicher Größe abgefüllt. Der Preis richtet sich nach der Menge. Ein Liter im Kanister kostet knapp 15 Euro. Lagler erzeugt derzeit 1.000 Liter pro Woche. Die Nachfrage ist groß.

Das Desinfektionsmittel wird im ganzen Südburgenland verkauft. „Das Mittel wird in erster Linie ab Hof vertrieben. Wir haben zusätzlich regionale Handelspartner in jeder Ortschaft eingerichtet, wo das Mittel bezogen werden kann. Es wird von Gemeinden, Schulen, Firmen gut angenommen – je nachdem, wo Bedarf besteht“, sagte Wukovits.

Desinfektionsmittel, Lagler
ORF
Ein Hotelier aus Stegersbach will das Hotel und die Brennerei kaufen

Verkaufsverhandlungen wegen Coronakrise auf Eis

Eigentümerin von Lagler ist nach wie vor die Landesgesellschaft WiBuG. Ein Hotelier aus Stegersbach will das Hotel und die Brennerei kaufen. Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten, aber zu Beginn der Coronakrise – wie so vieles – ins Stocken geraten.