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Coronavirus

Gastronomie: Wirte bereiten sich vor

Am 15. Mai werden die Lokale, Kaffeehäuser, Heurige oder Eissalons wieder für Gäste aufsperren. Allerdings müssen zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden – wie Maskenpflicht, Abstandhalten, Beschränkung der Gästeanzahl.

Trotzdem sind die Wirte im Burgenland erleichtert wieder aufsperren zu können und wollen die kommenden zwei Wochen nutzen um alles vorzubereiten. In den rund 2.000 burgenländischen Gastrobetrieben herrscht noch Leere. Viele – so wie die Geschwister Neubauer in Bad Sauerbrunn – haben in den vergangenen Wochen auf Abholservice gesetzt um zu überleben.

„Momentan rechne ich heuer mit einem Drittel Umsatzeinbußen. Das geht in den hohen dreistelligen Bereich – also bis zu 300.00 Euro kann das schon gehen“, so Gastwirt Stefan Neubauer.

Wirte haben Hoffnung

„Wirtschaftlich geht es vielen nicht gut – das ist klar, wenn die Einnahmen komplett weggebrochen sind. Wir haben im Burgenland momentan fünf Insolvenzfälle“, sagte der Spartenobmann des Gastgewerbes der Wirtschaftskammer Burgenland Helmut Tury.

Die Aussicht auf die Öffnung am 15. Mai lässt die Wirte wieder Hoffnung schöpfen. „Natürlich gibt es gewisse Vorlaufzeiten. man muss auch schauen, dass die Mitarbeiter wieder in den Betrieb kommen. Wir stellen von der Wirtschaftskammer jedem Betrieb eine Startermappe zur Verfügung, wo die Beschränkungen ersichtlich sind und Verhaltensmaßregeln nachgesehen werden können“, so Tury.

Interview Dorotthya Kelemen
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ORF-Burgenland-Redakteurin Dorotthya Kelemen im Gespräch mit Gastwirt Stefan Neubauer

Maske und Abstand

Zu den Auflagen gehört, dass Kellner eine Maske oder ein Plexiglas-Schild tragen müssen, dasselbe gilt in der Küche, wenn der Abstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann. Gäste müssen reservieren und auf dem Weg zum Tisch eine Maske tragen, die sie bei Tisch dann abnehmen können.

Auf dem Tisch dürfen keine Gegenstände, die zum gemeinsamen Gebrauch bestimmt sind stehen. Es sind maximal vier Erwachsene plus Kinder an einem Tisch erlaubt und zwischen den Tischen muss ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden – das gilt auch im Gastgarten. „Ich rechne mit 50 Prozent weniger Gästen, wenn die Tische voll besetzt sind – also, es werden weit weniger sein“, so Neubauer.

Heuriger, Pöttsching
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In diesem Heurigen wird man vermutlich nur jeden zweiten Tisch besetzen können

Problem fixe Bänke

Ein Problem kann der erforderliche Mindestabstand bei fixen Bänken werden, wie zum Beispiel in einem Heurigen in Pöttsching. Da wird man wohl nur jeden zweiten Tisch besetzen können. Manche Gäste können es aber trotzdem kaum erwarten.

„Das Schlimmste ist momentan vor allem für die Männer, die Essen abholen und fragen, ob sie nicht ein Achterl trinken dürfen, dass das momentan nicht geht. Sie sagen, dass sie sich schon wieder darauf freuen, wenn es wieder ein normaler Heuriger ist“, so Heurigenwirtin Claudia Leszkovich aus Pöttsching.

Neue Öffnungzeiten

Die Gäste werden sich aber teilweise auch an neue Öffnungszeiten gewöhnen müssen: Lokale können vorerst nur zwischen 6.00 und 23.00 Uhr offen halten.

Auch Fritz Tösch – der Betreiber von zwei Restaurants und einem Hotel in Weiden am See und in Neusiedl – atmete trotz der Beschränkungen auf. ORF- Burgenland-Redakteur Martin Ganster sprach mit dem Wirt über die Neuerungen.

Fritz Tösch im Gespräch mit ORF-Burgenland-Redakteur Martin Ganster