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Coronavirus

Covid-19-Test: Zeitpunkt ausschlaggebend

Einer von jenen, die die Coronaviruserkrankung überstanden haben, ist Werner Lehner aus Eisenstadt. Der 47-Jährige nahm das Coronavirus vermutlich von einem Skiwochenende in Obertauern mit. Bis die Infektion allerdings feststand, vergingen Wochen und mehrere Tests.

Langsam kommt Werner Lehner wieder auf die Beine. Insgesamt fünf Wochen lang war der Unternehmensberater quasi außer Gefecht gesetzt. Nun ist seine Heimquarantäne aufgehoben. „Ich war noch nie so schlimm krank, wie diesmal“, schilderte Lehner seine Covid-19-Erfahrungen.

Skiwochenende in Obertauern

Werner Lehner war am letzten offiziellen Skiwochenende Mitte März mit zwei Freunden in Obertauern – inklusive Pistengaudi und Apres-Ski. „Wir kamen am 15. März – Sonntagabend heim – Dienstag hatte ich Schüttelfrost und habe mich niedergelegt. Ich wurde mit 39 Grad Celsius Fieber wach, hatte ziemlich argen Husten und irgendwann wurde der schlimmer und der ganze Brustkorb tat vom Husten weh“, so Lehner.

Foto Skifahren, Obertauern
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Werner Lehner war am letzten offiziellen Skiwochenende Mitte März mit zwei Freunden in Obertauern

Lehners Zustand verschlimmerte sich täglich. Er wählte 1450 – ohne Erfolg, er wurde weder getestet noch behandelt. Nach einer Woche allein in Heimquarantäne brach er ohnmächtig zusammen. „Ich lag anscheinend einige Stunden ohnmächtig am WC, nachdem ich erbrochen hatte. Als ich zu mir kam, hatte ich zum Glück mein Handy bei mir und habe die Rettung gerufen“, so Lehner.

Vier Mal getestet

Lehner wurde ins Krankenhaus in Eisenstadt eingeliefert und dort sofort auf Covid-19 getestet: Das Ergebnis war negativ. „Sie haben mir alles abgenommen, aber zwei Tage später hieß es, dass ich alle Symptome habe, aber negativ sei“, so Lehner. Er blieb elf Tage im Spital auf der Coronaisolierstation, es ging ihm schlecht, er erhielt Sauerstoff. In dieser Zeit wurde er noch weitere zwei Mal negativ getestet.

Werner Lehner
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Werner Lehner wurde insgesamt vier Mal getestet

Er sei insgesamt vier Mal getestet worden – beim vierten Test, wo Auswurf aus der Lunge getestet wurde, sei der Doktor gekommen und sagte, dass er heimgehen dürfe – aber das Ergebnis vom Test positiv sei, sagte Lehner. Daraufhin musste er noch zwei Wochen in Heimquarantäne bleiben. Aber auch das ist jetzt vorbei und Werner Lehner hofft nun, wenigstens gegen das heimtückische Coronavirus immun zu sein.

Abstrich im Rachen

Zu diesem Thema wurde auch Rudolf Berger vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder im externen Burgenland heute-Studio befragt. Er sagte, dass das Virus in bestimmten Stadien ablaufen würde. „Am fünften bis sechsten Tag ist erst der Symptombeginn – also Husten und Fieber. Aber erst am achten bis zehnten Tag kommt es zum Auftreten einer viralen Lungenentzündung“, so Berger.

„Zu diesem Zeitpunkt kam der Patient zu uns ins Krankenhaus. Da ist dann kaum mehr Viruslast im Rachen nachweisbar, sondern nur mehr in der Lunge. Erst beim vierten Test konnte Auswurf aus der Lunge gewonnen werden – und erst da konnte man das nachweisen“, erklärte Berger. Der Abstrich müsse im Rachen erfolgen – nicht auf der Zunge oder von der Wangenschleimhaut, so der Arzt.

Rudolf Berger vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder zu Covid-19-Tests