Der Flughafen Wien-Schwechat meldet einen Passagierrückgang von rund 98 Prozent. Man habe momentan um mehr als 90 Prozent vom geplanten Flugverkehr weniger am Himmel über Österreich, sagte Austro-Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl.
Valerie Hackl im „Burgenland heute“-Interview
An einem normalen Tag würden die Austro-Control-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter rund 3.000 Flugzeuge, die über Österreich fliegen, begleiten. Aktuell seien es in etwa 200. Die verbleibenden Flüge seien im Wesentlichen Transportflüge, Notfallflüge und Rückholflüge, so Hackl. Das bedeutet auch für die Austro Control große finanzielle Einbußen. Derzeit verhandle man mit Belegschaftsvertretern und Gewerkschaft über die Einführung von Kurzarbeit, so Hackl.
Flughafen ist wichtiger Arbeitgeber in der Region
In Gemeinden, die bisher sehr von Fluglärm betroffen waren, kann man der neuen Realität zum Teil auch Positives abgewinnen. Es sei wirklich ruhig, man höre die Vögel zwitschern, sagte der Amtsleiter der Gemeinde Purbach, Michael Hoffmann. Man müsse aber schon auch ehrlich sagen, dass sehr viele Purbacherinnen und Purbacher ihren Lebensunterhalt beim Flughafen Wien und den dazugehörigen Betrieben verdienten.
Stimmen aus Purbach zur neuen Stille
ORF-Burgenland-Redakteurin Patricia Schuller hat sich in der Gemeinde umgehört.
Ruhe wird unterschiedlich wahrgenommen
Die neue Stille ist in Purbach ein Gesprächsthema. Auch wenn vielen der Flug- und Alltagslärm gar nicht mehr aufgefallen ist, genießen jetzt viele die Ruhe. Die Winzerin Birgit Braunstein zum Beispiel war es vor der Covid-19-Krise gewöhnt, unter einem ganz anderen Gesprächspegel zu arbeiten. Für andere aber ist die Stille ein Zeichen der Krise und damit beunruhigend.