Coronavirus

Physiotherapie: Derzeit kaum Behandlungen

Die Coronavirus-Pandemie wirft ihre Schatten auch auf die Wirtschaft. Physiotherapeuten sind als Gesundheitsberuf von den Geschäftsschließungen ausgenommen, aber die Therapeuten im Burgenland waren in den vergangenen Wochen dennoch ohne Arbeit.

Die rund 300 freiberuflich tätigen Physiotherapeutinnen und Therapeuten im Burgenland dürften im Prinzip auch während der Coronavirus-Krise ihre Praxen offen halten und – sofern sie die nötige Schutzkleidung tragen – auch weiterhin Patienten behandeln. Alle Behandlungen und Therapien sollen aber auf das Notwendigste beschränkt werden, heißt es in einer Handlungsempfehlung vom Gesundheitsministerium. Die Realität sieht anders aus, so die burgenländische Landesvorsitzende von Physio Austria Nathalie Zetter.

Keine Patienten, Keine Behandlungen

„Der Großteil der Praxen, mit denen ich Kontakt hatte, die haben eigentlich komplett zugesperrt gehabt. Also auch bei uns in der Praxis. Wo wir vier Therapeuten sind. Wir haben wirklich bis jetzt gar keine Patienten behandelt. Also in der Praxis selber war bis jetzt gar nichts los. Und von anderen Kollegen weiß ich, dass die einen oder zwei Patienten behandelt haben. Also 100 Prozent Ausfall so gesehen“, so Zetter.

„Geschäft auf Eis gelegt“

Die breite Masse an Patienten gibt es derzeit nicht und das reißt ein Loch in die Kassen der Physiotherapeuten. Wie auch bei Gloria Friedl – die sich erst Ende Februar selbstständig gemacht hat. „Am 29. Februar hab ich meine Praxis eröffnet in Oberpullendorf. Der Betrieb ist dann quasi ab 2. März losgegangen. Und nach zwei Wochen haben wir uns gemeinsam – also der Kollege der auch Physiotherapeut ist und die Inhaberin vom Fitnessstudio – entschließen müssen, dass wir wieder zusperren vorübergehend. Und dadurch haben wir natürlich keinen Patientenkontakt. Und das Geschäft ist quasi auf Eis gelegt.“

Fehlende Schutzausrüstung

Die Härtefallfonds der Bundesregierung sollen auch den Physiotherapeuten finanziell unter die Arme greifen. Laut Nathalie Zetter erfüllen viele Therapeuten aber nicht die nötigen Voraussetzungen um davon zu profitieren. Physio Austria ist bemüht Schutzkleidung zu organisieren, damit die Therapeuten ihren Beruf wieder ausüben können. Im Moment sind von den 350 Physiotherapeuten im Burgenland nur rund 50 mit ausreichend Schutzausrüstung versorgt.