Telefonische Beratung in der Krisenzeit
dpa/Uli Deck
dpa/Uli Deck
Coronavirus

Arbeitnehmer haben viel Beratungsbedarf

Die dramatischen Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt verursachen auch einen erhöhten Beratungsaufwand bei ÖGB und Arbeiterkammer. Die Arbeiterkammer warnt vor einem Missbrauch der Kurzarbeit.

Man habe Hinweise, dass in 35 Firmen Arbeitszeitaufzeichnung von Arbeitnehmern gefälscht worden seien – und zwar auf Anordnung des Arbeitgebers, so die Arbeiterkammer. Die Arbeiter mussten laut diesen Hinweisen zum Beispiel nach fünf Stunden Arbeit elektronisch ausstempeln gehen und dann weiterarbeiten. Stimmen diese Vorwürfe, dann hätte das schwere juristische Konsequenzen: Bei systematischem Missbrauch bei großen Unternehmen drohen bis zu zehn Jahre Haft, sowie Geldstrafen.

30.000 Anrufe bei AK/ÖGB-Hotline

Die Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bekam die Arbeiterkammer über die gemeinsame Coronavirus-Hotline von AK und ÖGB. Bisher gingen bereits 30.000 Anrufe ein. Über das verlängerte Osterwochenende ist die Hotline aber nicht erreichbar.

ÖGB: Bisher 3.800 Beratungen

Der ÖGB Burgenland führte während der Coronavirus-Krise bisher rund 3.800 Beratungen durch – hauptsächlich zu Kurzarbeit, Betriebsschließungen oder Quarantäne und Freistellung von Risikogruppen. 60 Prozent der Beratungen fanden in ungarischer Sprache statt – hier ging es um die Situation der Grenzpendler. Neben der Beratung genehmigten die Fachgewerkschaften im Burgenland mittlerweile mehr als 400 Kurzarbeitsanträge.