Genrebild Alkoraser: Verschwommenes Bild von Händen am Lenkrad
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Coronavirus

VCÖ: „Coronaraser“ sind Sicherheitsrisiko

Der Verkehr auf Österreichs Straßen hat infolge der Coronakrise deutlich abgenommen, die Zahl der eklatanten Überschreitungen von Tempolimits ist laut Polizei aber trotzdem hoch.

Mittlerweile wurde bereits der Begriff der „Coronaraser“ geprägt. Der VCÖ wies darauf hin, dass die Überschreitung von Tempolimits den Anhalteweg massiv erhöht und damit auch das Unfallrisiko, sowie die Verletzungsschwere bei Unfällen. Der VCÖ fordert daher eine rasche Anhebung der Strafen für Raser.

224 km/h auf der A1, mit 179 km/h in einer Tempo 100 Zone, mit 161 km/h auf einer Freilandstraße, wo Tempo 80 gilt, 111 km/h im Ortsgebiet – das ist nur eine Auswahl von Polizeimeldungen über Raser in den vergangenen Tagen.

Raser gefährden Gesundheit vieler Menschen

„Eine kleine Gruppe gefährdet das Leben und die Gesundheit vieler Menschen. Raserei erhöht das Unfallrisiko und ist in Zeiten der Coronakrise doppelt verantwortungslos. Denn Verkehrsunfälle verursachen Einsatzkräften und Ärzten, die ohnedies bereits Unmenschliches leisten, noch zusätzliche Arbeit“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Die folgenden Beispiele verdeutlichen, welche Folgen zu hohes Tempo für den Anhalteweg hat: Ein Pkw, der im Ortsgebiet mit 50 km/h einen Anhalteweg von 24 Metern hat, hat bei 80 km/h einen Anhalteweg von 51 Metern und nach 24 Metern noch eine Geschwindigkeit von 72 km/h. Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, sind tödliche Verletzungen die Folge.

Eine Person hantiert, während des Lenkens eines Pkws, mit seinem Handy aufgenommen
APA/HELMUT FOHRINGER
Autofahren mit Handy in der Hand ist verboten

Die Strafhöhen stehen in keinem Verhältnis zur Gefährlichkeit des Delikts. Wer im Ortsgebiet um 40 km/h zu schnell fährt und außerhalb des Ortsgebiets um 50 km/h zu schnell, hat mit einem Führerscheinentzug von nur zwei Wochen und einer Geldstrafe von bis zu 726 Euro zu rechnen. Der VCÖ fordert für Raser in Österreich eine deutliche Anhebung der Geldstrafe und einen deutlich längeren Führerscheinentzug.

Kein Alkohol oder Handy am Steuer

Insgesamt ist das Bewusstsein, dass Schnellfahren kein Kavaliersdelikt ist, sondern sowohl die eigene als auch die Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer massiv gefährdet, zu schärfen. Um die Zahl der Verkehrsunfälle am Osterwochenende möglichst niedrig zu halten, sind folgende Sicherheitstipps zu beherzigen: Rücksichtsvoll und mit voller Aufmerksamkeit fahren, das heißt unter anderem sowohl kein Alkohol, als auch kein Handy am Steuer und vor allem Tempolimits einhalten. „Tempolimits sind Obergrenzen und keine Mindestgeschwindigkeit“, erinnerte VCÖ-Experte Schwendinger.