Zapfel
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Coronavirus

Auch Gewerbebetriebe müssen kämpfen

Seit Freitag 17.00 Uhr können Kleinstunternehmen finanzielle Hilfe aus dem Härtefallfonds beantragen. Unterstützung wird es auch für größere Firmen geben, wobei die Kriterien da noch offen sind. Auch Gewerbebetriebe, die offen halten können, leiden in Coronavirus-Zeiten.

Fest steht: Die mittelständischen Unternehmen, die vielen Handwerks- und Gewerbebetriebe, werden von der Krise schwer getroffen. Sie dürfen ihr Geschäft zwar offen haben, die Auftragslage ist aber schlecht, die Umsätze brechen ein. Zapfel Haustechnik in Pinkafeld ist ein Installateuer mit neun Mitarbeitern. Sie haben zuletzt noch bestehende Aufträge fertiggestellt.

Jetzt wird die Firma auf einen Notbetrieb runtergefahren. „Einige Aufträge sind momentan auf Eis gelegt. Wir können diese Aufträge nicht abarbeiten, weil uns die Kunden vernünftigerweise nicht im Haus haben wollen“, so Unternehmer Wilfried Zapfel. Der Unternehmer will Kurzarbeit beantragen – ein erheblicher bürokratischer Aufwand, wie er sagte. Insgesamt beurteilte Zapfel das Hilfspaket der Regierung positiv. Er ging davon aus, dass er die Krise wirtschaftlich überleben wird.

Trotzdem zuversichtlich

Elektrotechnik Binder in Wolfau schickte bereits die Mitarbeiter nach Hause. Der Chef, Bernhard Binder, hält für einen Not- und Störungsdienst die Stellung. Für seine rund 20 Mitatrbeiter hat er Kurzarbeit beantragt. Ihr Gehalt werde er für ein paar Monate vorfinanzieren müssen, befürchtete Binder.

Aber auch er war zuversichtlich. „Ich nehmen an, dass es im Sommer wieder losgeht. Wir haben auch mit den Banken gesprochen wegen einem Übergangskredit und ich hoffe, dass wir uns so über Wasser halten“, so Binder.

Gall, Gärtnerei
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Der Gartenbaubetrieb Gall in Markt Allhau

Gartenbaubranche: Hoffen auf April

Von der Krise schwer getroffen wird die Gartenbaubranche. Betriebe wie Gall in Markt Alhau sollten in diesen Wochen einen wesentlichen Teil des Jahresumsatzes machen. Statt dessen verlor Gall von einem Tag auf den anderen alle Kunden. Er beliefert Gartencenter und Baumärkte und die mussten Mitte März zusperren.

Andererseits bekommt er sebst noch immer Pflanzen geliefert, die er im Winter im Ausland bestellt hat. Lieferungen, die er nicht stornieren konnte. „Wir können die Ware nicht zu den Kunden liefern und müssen sie statdessen auf den Komposthaufen werfen, weil eben die nächste Ware wieder hinein muss. Wir verbrennen dadurch wöchentlich 10.000 Pflanzen und Euros“, so Unternehmer Andreas Gall. Gall verschenkte in den vergangenen Tagen tausende Pflanzen in Markt Allhau und den umliegendne Gemeinden. Zu retten sei der Betrieb nur, falls Baumärkte und Gartencenter Mitte April wieder aufsperren dürfen.