Marillengarten in Kittsee
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Landwirtschaft

Morgenfrost: Zittern um Obsternte

Im Burgenland sorgen sich Landwirte und Gartenbesitzer angesichts des kalten Wetters um ihre Obstkulturen. Der Morgenfrost hat laut Landwirtschaftskammer bereits mehreren Kulturen zugesetzt.

Nach ersten Besichtigungen gebe es bereits Schäden bei Marillen, Pfirsichen, Kirschen und teilweise Äpfeln, hieß es in einer Aussendung der Landwirtschaftskammer.

Das Marillen-Zentrum des Burgenlands ist Kittsee (Bezirk Neusiedl am See). Gerald Holecseks rund 350 Marillenbäume sind vor wenigen Tagen aufgeblüht, knapp danach folgten mehrere Frostnächte. Nach einem ersten Rundgang in seinem Marillengarten rechnet er aber immer noch mit einer guten Ernte, „Durch die letzten Tage, in denen es Frost gegeben hat, sieht man, dass die kleineren Bäume teilweise schon einen Schaden genommen haben. Wie groß der Schaden tatsächlich ist, sieht man aber erst in einigen Wochen“, so Holecsek.

Marillengarten in Kittsee
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Gerald Holecsek begutachtet seine Marillenbäume

Apfelproduzent Johann Plemenschits in Klostermarienberg (Bezirk Oberpullendorf) will die Lage erst Mitte Mai abschließend beurteilen. Als Maßnahme gegen den Frost bieten sich Beregnungsanlagen an – sie haben aber nicht nur Vorteile, sagt Plemenschits. „Das Problem jetzt ist, dass der Wind immer auch in der Nacht aktiv ist, weil die Verdunstungskälte größer ist, als die Energie, die ich zuführe“, so Plemenschits.

Schwere Schäden in Rechnitz

Weiter südlich in Rechnitz (Bezirk Oberwart) arbeitet der Marillenbauer Ernst Stipits. Der Frost habe seine Bäume hart getroffen. „Die Blüten werden schon braun. Es ist ziemlich schlimm. Ich habe sehr wenig Hoffnung, dass wir überhaupt eine Ernte haben. Wenn, dann eine ganz geringe Ernte“, so Stipits.

Zum Wochenende hin wird es im Burgenland wieder wärmer, Morgenfrost ist nicht mehr zu erwarten. Die ORF-Wetterredaktion rechnet allerdings mit einem weiteren Kälteeinbruch zum Monatsende. Ist der Marillenbaum dann bereits abgeblüht, wird er noch kälteempfindlicher – die kleine Frucht verträgt nicht mehr als Minus 0,5 Grad.