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Coronavirus

AK fordert Solidarität

Solidarität – das fordert jetzt die Arbeiterkammer Burgenland. Verärgert zeigte sich AK-Präsident Gerhard Michalitsch darüber, dass Arbeitgeber die derzeitige Situation ausnutzen und ihre Mitarbeiter zu einvernehmlichen Kündigungen drängen würden.

Die Coronakrise stellt Österreich und ganz Europa vor neue Herausforderungen. Gemeinsam mit der Politik suchen die Sozialpartner nach Lösungen. Ein Maßnahmenpaket soll die Wirtschaft entsprechend unterstützen. Trotzdem bangen viele Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz. Arbeitnehmer, Arbeitgeber und die Politik müssten nun gemeinsam an einem Strang ziehen, sagte Arbeiterkammerpräsident Michalitsch.

Verärgert zeigt sich Michalitsch darüber, dass Arbeitgeber die derzeitige Situation ausnutzen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einvernehmlichen Kündigungen drängen würden. „Wir haben in der Rechtsberatung großen Ansturm, weil die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor der Situation stehen, dass sie zu einvernehmlichen Ausflösungen des Dienstverhältnisses fast genötigt oder überredet werden. Ganz viele Firmen haben sich das Kurzzeitarbeitsmodell noch nicht angeschaut. Deshalb wird von den Steuerberatern eher zu Kündigungen und Auflösungen der Diensterhältnisse geraten“, so Michalitsch.

Arbeitnehmer sollen nicht vorschnell unterschreiben

Man sehe die Probleme darin, dass sehr viele Dienstverhältnisse in einer Notsituation aufgelöst werden und die Arbeitnehmer überrumpelt werden und bereit sind, etwas zu unterschreiben, das im Nachhinein eine Menge an Nachteilen bringen würde, erklärte der AK-Präsident.

Die Arbeiterkammer rät, dass sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der AK melden bevor sie etwas unterschreiben – auch wenn es aufgrund der vielen Anrufe zu Wartezeiten kommt. Gleichzeitig forderte Michalitsch die Arbeitgeber auf, Ruhe zu bewahren und sich die Modelle, die die Sozialpartner gemeinsammit der Regierung erarbeitet haben, genau anzusehen und Solidarität walten zu lassen.

Nach Krise Wirtschaft in Schwung bringen

„Denn nach der Krise werden wir gemeinsam – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – die Wirtschaft wieder in Schwung bringen müssen. Da braucht es wieder gute Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in dem Betrieb beschäftigt sind. Das geht nur, wenn auch über Kurzzeitmodelle etwas versucht wurde und nicht die Dienstverhältnisse aufgelöst sind. Wir befürchten, dass die Arbeitgeber dann nicht mehr das gute Personal für den Aufschwund zur Verfügung haben“, so Michalitsch.

Unbedingt notwendig ist es von Seiten der Arbeitnehmer sich arbeitsbereit zu zeigen. So kann im Falle einer Freistellung der Entgeltfortzahlungsanspruch gewahrt bleiben.