Die Eislaufschuhe von der Stooberin Miriam Ziegler und ihrem Partner Severin Kiefer beim Eislaufen
ORF
ORF
Coronavirus

Sportwelt steht still

Auch in der Sportwelt bleibt mit dem Ausbruch des Coronavirus kein Stein auf dem anderen. Zahlreiche Veranstaltungen wurden bereits abgesagt oder zumindest verschoben. Besonders bitter sind diese Maßnahmen für Sportlerinnen und Sportler.

Es sind verschiedene Aspekte, die Sportlerinnen und Sportlern Probleme bereiten: von der Unsicherheit, ob Bewerbe stattfinden, über das Verpassen gesteckter Ziele bis hin zur Enttäuschung, dass die monatelange Vorbereitung umsonst war. So zittert Golferin Isabelle Holpfer, ob die exklusive Einladung zum Nachwuchsturnier in Augusta hält. So verkleinern sich die Chancen der 470er-Segler auf eine Olympia-Teilnahme, so trauert Eiskunstläuferin Miriam Ziegler um die Weltmeisterschaft in Montreal.

Ziegler: Trainingsmöglichkeit ungewiss

Die 25-jährige Eiskunstläuferin aus Stoob und ihr Salzburger Partner Severin Kiefer wissen auch nicht, wie es weitergeht. Momentan seien sie in Berlin, wo die Eishalle noch geöffnet habe, doch sie habe gehört, dass in Österreich die ersten Hallen schließen würden, so Ziegler: „Deswegen weiß ich nicht, wie unser Training die nächsten Wochen und Monate aussehen wird, ob wir eine Zwangspause einlegen müssen oder in irgendeiner anderen Form irgendwo trainieren können. Im Moment herrscht einfach viel Unsicherheit.“

Zwangspause für Wiesberger und Pichler

Golfer Bernd Wiesberger spielte zwar gestern die erste Runde der „Players Championship“, das Turnier wurde danach abgebrochen, die weiteren Turniere bis 9. April abgesagt. Damit sind drei von vier geplanten US-Starts vorerst gecancelt. Die Profi-Tennisspieler-Vereinigung ATP hat den Spielbetrieb ab sofort für sechs Wochen gestoppt. Das Turnier in Südafrika, an dem der Osliper David Pichler teilgenommen hat, wurde abgebrochen.

Im Burgenland selbst wurden zwei größere Veranstaltungen abgesagt: Das Turnier zur Fußball-EM-Qualifikation für Unter -17-Teams. Gespielt werden sollte Ende März in Ritzing, Draßburg und Mattersburg. Der einzige aktive burgenländische Sportler ist nach jetzigem Stand Sebastian Jud. Der Snowboarder aus Mühlgraben soll am Freitag ab 14.00 Uhr das Weltcupfinale im Snowboardcross in Veysonnaz in der Schweiz bestreiten.

Niessl: Sport-Austria-Taskforce eingerichtet

„Es steht fest, dass alles unternommen werden muss, diesen Virus in den Griff zu bekommen“, betonte Sport-Austria-Präsident Hans Niessl: "So, wie auch die anderen Bereiche unserer Gesellschaft, benötigt aber auch der Sport finanzielle Unterstützung für die aktuell entgehenden Einnahmen durch Veranstaltungsabsagen oder -verschiebungen. Vor allem dann, wenn die von der Regierung gesetzten Maßnahmen länger als derzeit angenommen dauern sollten. Um diese Unterstützung sicher zu stellen, habe er eine Sport-Austria-Taskforce einberufen, erklärte Niessl.

Dieses Team bestehe aus Sport-Austria-Expertinnen und Experten. Nächste Woche werde man bei einer Sitzung – natürlich mit dem aktuell nötigen persönlichen Abstand zueinander – evaluieren, was der Sport benötige und dann mit den zuständigen Stellen in Gespräche eintreten, so Niessl: „Es geht uns um den Leistungssport genauso wie um die gesamte Palette des Breitensports, also auch um den Fit- und Gesundheitssport. Wir vertreten rund 15.000 Vereine mit rund zwei Millionen Mitgliedern und 576.000 ehrenamtlich Tätigen: Diese müssen wissen, wie es weitergeht!“