Frauenhaus Burgenland macht auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam
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Chronik

Gewalt gegen Frauen überschattet Frauentag

Das Frauenhaus Burgenland hat bei einer Verteilaktion in der Eisenstädter Fußgängerzone anlässlich des Weltfrauentages auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Seit dem 1. Jänner wurden in Österreich bereits sechs Frauen ermordet – darunter auch eine Burgenländerin, die in der Steiermark lebte.

Sechs Frauenmorde in Österreich seit Jahresbeginn, vier weitere Frauen haben Mordversuche überlebt. Im Burgenland wurden im vergangenen Jahr 270 Betretungsverbote wegen häuslicher Gewalt verhängt, 2018 waren es 208 – also deutlich weniger. Im burgenländischen Frauenhaus wurden im Vorjahr 37 Frauen und 31 Kinder betreut. Es seien zum Teil sehr junge Frauen gewesen, die es mit elterlicher Gewalt zu tun hatten, aber auch viele ältere Frauen, in der Altersgruppe 60 plus hätten Hilfe gesucht, so Gabriele Arenberger, Vorsitzende des Vereins „Die Treppe – Frauenhaus Burgenland“.

Frauenhaus Burgenland
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Hier im Frauenhaus Burgenland finden Frauen Schutz

Täter sind gut bekannt

Gewalt in den eigenen vier Wänden kommt in allen Gesellschaftsschichten vor und hat viele Facetten, sie kann körperlich, sexuell oder auch psychisch sein. Der erste Schritt sich aus einer Gewaltbeziehung zu lösen ist, sich jemandem anzuvertrauen, so die Psychologin Julia Pauschenwein: „Egal ob das jetzt Freunde, Familie oder außenstehende Personen sind oder eine Anlaufstelle, wo sie dann wirklich auch professionell betreut werden können.“ Den Plänen von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) Frauenhäuser in die Landesverwaltung einzugliedern, steht der Verein positiv gegenüber. Das sei eine weitere Absicherung.