Nikolaus Berlakovich bei einer Pressekonferenz
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Landwirtschaft

Faire Preise: Bauern machen Druck

Die Bauern wollen für ihre Lebensmittel faire Preise vom Handel. In der Vorwoche nahmen mehr als 3.300 Landwirte in Österreich an der Protestaktion des Bauernbundes für faire Milchpreise teil. Das sei nur der erste Schritt gewesen, heißt es vom Bauernbund.

Drei Punkte stehen auf der Forderungsliste des Bauernbundes, die den Landwirten eine faire Bezahlung sichern soll: So wollen die Bauern einen Stopp der „chronischen Aktionitis“ im Lebensmittelhandel erreichen. Gemeint seien damit Rabattschlachten bei hochwertigen Lebensmitteln, erklärt Bauernbund-Obmann Nikolaus Berlakovich und nennt ein Beispiel.

Berlakovich: „Lebensmittel werden abgewertet“

„Es gibt eine Untersuchung aus dem Vorjahr. Da hat es in einem Monat in den österreichischen Handelsketten allein beim Fleisch in etwa 190 Preisaktionen gegeben. Also das ist eine ‚chronische Aktionitis‘, die den Effekt hat, dass Lebensmittel emotional und preislich abgewertet werden“, so Berlakovich.

Bauernbund fordert „Österreichbonus“

Außerdem fordert der Bauernbund einen „Österreichbonus“ für in Österreich produzierte Lebensmittel und eine klare Herkunftsdeklaration. Es solle für den Konsumenten klar erkenntlich sein, was an einem Lebensmittel und den Zutaten österreichisch sei. Man wolle aber nicht, dass die Lebensmittelpreise steigen, betonte Berlakovich.

„Die müssen nicht steigen. Das, was wir wollen ist, dass sich die Menschen Lebensmittel leisten können, aber dass sehr wohl die Bauern einen fairen Anteil an den Lebensmittelpreisen bekommen. Wenn man bedenkt, SPAR hat über 300 Millionen Euro Gewinn – was erfreulich ist – und da soll ein fairer Anteil eben bei den Bauern auch ankommen“, so Berlakovich. Laut Bauernbund gibt es im Burgenland derzeit mehr als 10.000 Bauern.