Altes Foto aus dem Kurbetrieb
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Kultur

Heilende Schätze im Landesmuseum

Im Landesmuseum in Eisenstadt sind derzeit zwei Jahresausstellungen zu sehen. Eine widmet sich dem Landeskonservator und Museumsdirektor Alfred Schmeller. Die Schau „Heilende Schätze aus der Tiefe“ beschäftigt sich mit der Entwicklung des Kurwesens im Burgenland.

In der Tiefe des Burgenlandes finden sich nicht Silber, Gold oder Edelsteine, sondern Schätze der Gesundheit: Mineralwässer und Säuerlinge. Neben Bad Tatzmannsdorf sind das vor allem die Quellen von Sulz, Kobersdorf, Deutschkreutz, Bad Sauberbrunn und Edelstal.

Altes Foto aus dem Kurbetrieb
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Foto vom Kurbetrieb in früheren Zeiten

Erste Erwähnung vor 400 Jahren

Anlass für die Ausstellung ist die erste Erwähnung des Kurwesens im Burgenland vor genau 400 Jahren, sagte Kurator Gert Polster. Denn im Jahr 1620 sei der evangelische Prediger Johannes Mühlbeger zur Kur nach Jormannsdorf gekommen, habe dort eine Kurpredigt gehalten und die Quelle, aber auch die Kuranwendungen genau beschrieben. Da seien durchaus auch heute noch moderne Methoden dabei, so Polster.

Mineralwasserspender als Teil der Ausstellung „Heilende Schätze aus der Tiefe“
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Wasserverkostung im Landesmuseum

Archäologische Funde, Fotos und Schriftmaterial dokumentieren die bedeutende Lage des Burgenlandes an der Thermenlinie sowie die Entwicklungsgeschichte der klassischen Kurorte hin zum modernen Wellnesstourismus.

Landesmuseum würdigt Alfred Schmeller

Eine wesentliche Bedeutung für die Entwicklung des Tourismus hatte auch der Kunstkritiker, Museumsdirektor und Denkmalschützer Alfred Schmeller. Ihm ist die zweite Schau im Landesmuseum gewidmet. Schmeller sei zu verdanken, dass im Burgenland zahlreiche Gebäude, Schlösser und Stadtansichten vor dem Verfall bewahrt wurden, sagte Tochter Conny Schmeller: „Er hat das Burgenland geliebt und hat versucht, vor allem die Stadtbilder zu erhalten.“ Ihr Vater habe auch einen Prototyp eines alten Bauernhauses und wie man es wiederbeleben könne, erstellt, weil er nicht gewollt habe, dass alles niedergerissen und mit Glasbausteinen wieder aufgebaut werde.

Ausstellungsraum zu Alfred Schmeller im Landesmuseum
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Alfred Schmeller prägte das kulturelle Leben im Burgenland

Alfred Schmeller war es auch, der das Künstlerdorf in Neumarkt an der Raab mitgegründet und damit diese Region im Südburgenland belebt hatte. Die Doppelausstellung im Landesmuseum ist noch bis Mitte November zu sehen.