Laboruntersuchung zur Abklärung des Coronavirus
APA/Hans Punz
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Chronik

Burgenland auf Coronavirus vorbereitet

Das Burgenland hat in der Landessicherheitszentrale präventiv einen „Koordinationsstab Coronavirus“ eingerichtet. Dieser sei mit Behörden, Rettungsorganisationen und Krankenhäusern in ständigem Austausch – das teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Dienstag in einer Aussendung mit.

„Noch gibt es im Burgenland keinen bestätigten Krankheitsfall des Coronavirus“, so Doskozil. Es gebe auch prinzipiell keinen Grund zur Panik, stellte der Landeshauptmann fest: „Dennoch ist es wichtig, bestmögliche Vorbereitungen zu treffen und wachsam zu sein. Im Burgenland sind wir gewappnet.“

„Gute Kommunikation mit allen Stellen“

Mit allen beteiligten Stellen herrsche eine gute Kommunikation, auch die Zusammenarbeit funktioniere sehr gut, berichtete die Abteilungsvorständin der Sozial- und Gesundheitsabteilung im Amt der Burgenländischen Landesregierung, Sonja Windisch. Am Donnerstag werden die Landeshauptleute mit den Ressortchefs von Innen- und Gesundheitsministerium die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden weiter abstimmen.

Laborant arbeitet mit Pipette bei Untersuchungen zum Coronavirus
APA/dpa/Christophe Gateau
Der „Koordinationsstab Coronavirus“ ist mit Behörden, Rettungsorganisationen und Krankenhäusern in ständigem Austausch

Burgenland für Ernstfall gerüstet

Das Burgenland sei für den Ernstfall bestens vorbereitet, betonte Windisch. Auch sie hat an diesem Treffen teilgenommen. Als erste Vorsichtsmaßnahme habe man am Vormittag den Informationsstab hochgefahren. „Wir arbeiten laufend die neuen Informationen ein, wir machen auch Hintergrundarbeit, wir sind gerüstet. Unsere Krankenhäuser sind vorbereitet, wir hatten heute in der Früh auch ein Gespräch mit dem Landeshauptmann. Die Rettungsorganisationen sind vorbereitet, die Behörden werden in alles eingebunden. Es ist eine laufende Adaptierung und Bearbeitung. Wir sind gut vorbereitet“, sagte Windisch.

Erste Vorbereitungen bereits getroffen

Es gebe aber keine Grenzen für einen Virus. Eine Infektion lasse sich daher auch im Burgenland in Zukunft nicht ausschließen, so Windisch. „Wichtig ist ja, dass wir vorbereitet sind, sollte es einen Krankheitsfall geben, dass wir einen Platz für die Person haben, dass sie eine medizinische Behandlung bekommt, dass der Transport funktioniert, das haben wir vorbereitet“, sagte Windisch. Kontrollen gebe es im Burgenland derzeit keine. Es würden sich derzeit besorgte Bürgerinnen und Bürger melden, weil sie in Italien waren.

Bei Symptomen zum Telefon greifen

Wer vor Kurzem in China oder in Italien war und bei sich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden wahrnimmt, sollte zu Hause bleiben und den Hausarzt oder die Gesundheitshotline 1450 anrufen. Man solle nicht ins Spital gehen, sagte Windisch. Es sei so, dass derzeit schon einige, die auf Urlaub gewesen seien, von sich aus ins Spital kämen, auch wenn sie keine Symptome hätten und sich testen lassen wollten. Das sei nicht sinnvoll, man lege nur die Infrastruktur lahm, so Windisch. Wenn man infiziert sei, sei man in einem Arztwartezimmer am falschen Platz, weil man andere Menschen auch noch anstecken würde.

Hotline: 0800 555 621

Das Gesundheitsministerium richtete eine eigene Hotline ein. Unter der Telefonnummer 0800 555 621 bekommen besorgte Bürgerinnen und Bürger entsprechende Informationen. Für Donnerstag lädt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu einem größeren Treffen geladen. Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus fand am Dienstag ein Krisentreffen in Rom statt, an dem auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) teilnahm.

Zivilschutz Burgenland: Kein Grund zur Panik

Auch der Zivilschutz Burgenland sieht keinen Grund zur Panik wegen des Corinavirus. Die Gefährlichkeit sei deutlich niedriger als bei ähnlichen Krankheiten wie MERS und SARS. Ähnlich wie bei der saisonalen Grippe durch Influenzaviren seien vor allem alte Menschen und immungeschwächte Personen betroffen. Der Zivilschutz empfiehlt ähnliche Maßnahmen wie bei der Influenza, etwa Hygiene oder das Vermeiden des Kontakts mit kranken Menschen.

Infopoint der Wirtschaftskammer

Auch die Wirtschaftskammer hat für ihre Mitglieder einen „Coronavirus Infopoint“ eingerichtet. Dort werden zum Beispiel Fragen zu Arbeitsrecht, Entgeltfortzahlungen oder internationalen Lieferketten beantwortet. Der Infopoint ist unter der Telefonnummer 05 90 900-4352 Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr oder über E-Mail erreichbar.