Obstbauern kämpfen gegen den Klimawandel
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Landwirtschaft

Obstbauern kämpfen gegen Klimawandel

In Güssing haben sich bei einem Innovationstag für Obstbau verschiedene Experten mit dem Klimawandel und dessen Folgen für den Obstbau auseinander gesetzt. Die Kernbotschaft: Wildobst wird an Bedeutung gewinnen, der Obstgarten wird bunter und vielfältiger werden.

Noch befinden sich die Obstkulturen in Winterruhe und niemand weiß, wie die heurige Ernte ausfallen wird. Fest steht, dass die Obstblüte aufgrund des Klimawandels immer früher einsetzt und die Gefahr von Spätfrösten steigt. Gleichzeitig führt die extreme Hitze im Sommer oft zu Sonnenbränden bei Äpfeln. Beim ersten Innovationstag für Obstbau in der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing ist man sich sicher, dass die Bauern mit diesen Folgen des Klimawandels leben werden müssen.

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Für die Obstbauern hat der Klimawandel bereits jetzt Auswirkungen

„Der Obstbau steht – wie die gesamte Landwirtschaft – vor den Herausforderungen Klimawandel, Fröste und wenig Regen. Genau deswegen setzen wir auf Innovation. Wir wollen den Obstbauern neue Technologie und Sorten präsentieren“ so Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland.

Obstbau wird bunter und vielfältiger

Das Angebot an regionalem Obst dürfte in den nächsten Jahren bunter und vielfältiger werden – etwa was exotische Früchte und Wildobst betrifft: „Viele Wildobstsorten sind sehr robust gegenüber Krankheiten und Schaderregern und dadurch gerade für den Hausgarten, aber auch natürlich für die Produktion geeignet, wenn man einen bienenfördernden und umweltschonenden Anbau haben will“, so Lothar Wurm von der HTBLA und Forschungsanstalt Klosterneuburg. Laut Wildobstexperte Helmut Pirc haben etwa Indianerbanane oder die Zitronenquitte großes Potential.

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Das Angebot an regionalem Obst könnte sich in Zukunft verändern

Aber auch mediterrane Obstarten haben in unseren Breiten eine Chance, wie Versuche in der Steiermark zeigen: „Wir in Silberberg beschäftigen uns auch mit exotischen Obstarten, die aus dem mediterranen Raum zu uns kommen. Da stehen vor allem Feigen und Oliven im Vordergrund. Wir sehen hier eine Möglichkeit des Anbaus. Man muss aber trotzdem sehr vorsichtig sein. Das Problem sind die strengen Winterfröste, die noch immer zu erwarten sind“, so Gottfried Lafer von der Landwirtschaftlichen Fachschule Silberberg.

Daher wurde am Mittwoch an die Obstbauern appelliert, in Frostschutzmaßnahmen ebenso zu investieren wie in Beregnungsanlagen für Trockenzeiten. Denn das Wetter wird aufgrund des Klimawandels immer unberechenbarer.