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Wirtschaft

„Fleischmanufaktur“ in Donnerskirchen eröffnet

Auf dem Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) ist eine sogenannte Fleischmanufaktur eröffnet worden. Esterhazy verarbeitet und verkauft dort Wildbret und Bio-Rindfleisch aus eigenen Beständen. Aber auch andere Landwirte und Jäger können dort Fleisch verarbeiten lassen.

Wildfleisch scheint bei den Burgenländerinnen und Burgenländern nicht oft auf dem Speiseplan zu stehen, denn laut Statistik liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch hierzulande dafür bei 700 Gramm. Mit der neuen Fleischmanufaktur will der Betreiber Pannatura – ein Tochterunternehmen der Esterhazy-Gruppe – die Burgenländerinnen und Burgenländer auf den Geschmack bringen. „Wildkonsum ist überall noch ausbaufähig und wir hoffen mit diesem Betrieb, einen deutlichen Anschub geben zu können“, sagt Pannatura-Geschäftsführer Matthias Grün.

Besichtigung der neuen Fleischmanufaktur
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Betriebsbesichtigung am Eröffnungstag

Kapazität für mehr als 120 Tonnen Fleisch jährlich

Vorgesehen ist, dass in der neuen Fleischmanufaktur jährlich 100 Tonnen Wild aus den Esterhazy-Jagden und 25 Tonnen Bio-Fleisch vom Angus-Rind – ebenfalls aus eigener Landwirtschaft – verarbeitet werden. Auch andere Jäger und Landwirte können dort Fleisch verarbeiten lassen, dafür müssen sie es in eine der drei Übernahmestellen in Kobersdorf (Bezirk Oberpullendorf, Schützen am Gebirge (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) oder Forchtenstein (Bezirk Mattersburg) gebracht werden. Von dort wird das Fleisch weiter nach Donnerskirchen transportiert, wo es je nach Wunsch küchenfertig aufbereitet oder auch zu Wurstwaren verarbeitet wird. Zwei Millionen Euro wurden in den Betrieb investiert, davon sind 200.000 Euro EU-Förderung.

Verpacktes Wildfleisch
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Das Fleisch wird küchenfertig verarbeitet

Wildfleisch gesünder als anderes Fleisch

Wildfleisch ist fett- und cholesterinarm und enthält besonders viel Eiweiß und Protein. Neben Fisch gehört Wild zu den eiweißreichsten Fleischarten. Warum wird dennoch so wenig Wild-Bret gegessen? Kurt Widhalm vom Institut für Ernährungsmedizin, meint dazu, dass andere Fleischsorten oft zu billig angeboten werden. „Aber vielleicht ist auch die Vermarktung noch besser zu machen und man muss das Wildfleisch auch bekannter machen. Und gerade diese ernährungsphysiologischen Vorteile sind wahrscheinlich vielen Menschen gar nicht bewusst und gar nicht bekannt. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig“, so Wildhalm.