Schweinepest nähert sich dem Burgenland
ORF
ORF
Landwirtschaft

Rüsten gegen Schweinepest

Im Burgenland rüsten sich Behörden, Jäger und Bauern gegen die afrikanische Schweinepest. Die Tierseuche, die von Wildschweinen übertragen wird, ist in Afrika ausgebrochen und hat bereits einige europäische Länder erreicht, etwa Ungarn.

Seit sich die afrikanische Schweinepest weiter ausbreitet, wirft Yvonne Millard in der Landesveterinärdirektion täglich einen Blick auf die Grafik der Weltorganisation für Tiergesundheit. Seit Dienstag ist ein aktueller Fall in der Nähe von Budapest bekannt. „Das ist nur mehr 100 bis 110 Kilometer bis zu unserer Grenze entfernt. Epidemiologen sagen voraus, dass das für uns schon eklatant werden könnte“, so Millard.

Schweinepest nähert sich dem Burgenland
ORF
Die burgenländischen Wildschweine sind gesund

Die Behörden versuchen, eine Ausbreitung über die Grenze zu verhindern. In einer Task Force formieren sich Einsatzorganisationen zum Schutz der Betroffenen, darunter etwa die Grundstücksbesitzer, die Schlachtbetriebe oder die Verarbeitungsbetriebe.

Burgenländische Schweine sind gesund

Die Landwirtschaftskammer fährt seit mehreren Jahren eine Informationskampagne für die burgenländischen Schweinebauern. Ganz wichtig ist die Hygiene im Stall und dass Wildschweine nicht in Berührung mit Hausschweinen kommen. Das alleine reicht nicht aus, da auch über Lebensmittel der Virus übertragen werden kann. „Man geht davon aus, dass Reisende Lebensmittel aus den Oststaaten mitgenommen haben und irgendwie in den Wildschweinebestand – etwa durch unachtsam weggeworfene Wurstwaren – den Virus übertragen haben“, so Wolfgang Pleier von der Tierzuchtabteilung der Landwirtschaftskammer.

Schweinepest nähert sich dem Burgenland – Landesjägermeister Roland Leitner
ORF
Landesjägermeister Roland Leitner

Vor solchen Fehlern warnt eindringlich auch die Jägerschaft im Burgenland. „Die burgenländischen Hausschweine und Wildschweine sind gesund. Wir haben die Schweinepest derzeit noch nicht. Es rollt aber eine Welle auf uns zu – und hier gilt es, Vorsorgemaßnahmen zu treffen“, so Landesjägermeister Roman Leitner.

Schwierige Jagd

Der Landesjägermeister ist mit der Landesregierung im Gespräch, wie der Wildschweinbestand reduziert werden kann. „Es ist ein milder Winter, wir haben keine Schneelage, dadurch tun wir uns schwer bei der Bejagung. Der Landesjagdverband hat deswegen die Landesregierung gebeten, Nachtsichtzielgeräte freizugeben, sodass wir die Abschusszahlen erhöhen können“, so Leitner. Damit man im Krisenfall bestens für den Ausbruch der Schweinepest gerüstet ist, planen die Behörden eine länderübergreifende Übung im Gebiet zwischen Niederösterreich, Steiermark und dem Burgenland.