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Kultur

Haydnorgel wird renoviert

Im Martinsdom in Eisenstadt steht ein ganz besonderes Instrument: die Orgel. Gebaut wurde sie 1778 und zwar nach den Vorgaben und unter Anleitung von niemand geringerem als Joseph Haydn. Der Komponist spielte auf dem Instrument auch selbst. Die Jahre sind an der Orgel nicht spurlos vorüber gegangen, daher wird sie aufwendig renoviert.

Die Orgel im Martinsdom in Eisenstadt ist ein Prunkstück von unschätzbar historischem Wert, trägt sie doch die Handschrift von Joseph Haydn. Sie ist eine der beiden Haydnorgeln, die es in Eisenstadt gibt. „Wir haben hier die erste Orgel, die er gebaut hat im Martinsdom und die Orgel in der Bergkirche, die komplett von ihm konzeptionell geplant wurde – vom Aufbringen des Geldes angefangen – und komplett seine Handschrift trägt“, so Diözesankirchendirektor Thomas Dolezal.

Im Laufe der Jahre wurde die Orgel mehrfach repariert, umgebaut und durch Zubauten verändert. 1943 gab es sogar die Überlegung, für den Dom eine neue Orgel zu bauen. „Man hat sich dann – gottseidank muss man sagen – unter Josef Mertin, er war damals in der Kriegszeit der Sachverständige, doch für eine Sanierung und den sehr sparsamen Umbau des Instrumentes entschieden, sonst würde man heute dieses Denkmal nicht mehr haben“, sagte der Orgelkurator der Diözese Eisenstadt Gottfried Allmer.

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Die Orgel wird von Grund auf restauriert

Restaurierung von Grund auf

Die Temperaturschwankungen, denen die Orgel im vorderen warmen Kirchenraum und im hinteren kalten Turm ausgesetzt ist, haben dem Instrument erheblich zugesetzt. „Wenn man die Orgel jetzt einschaltet braucht man keine Tasten mehr drücken, sondern es ertönen schon säuselnde Töne im Hintergrund. Diese werden mit der Zeit immer stärker und lauter. Das entsteht dadurch, dass Risse in Windladen vorhanden sind, Undichtheiten in den Ventilen, oder dass Leder porös und hart geworden ist und nicht mehr gut abdichten kann. All Diese Arbeiten verrichten wir jetzt und restaurieren von Grund auf“, so Orgelrestaurator Tobias Herold.

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An den Metallpfeifen finden sich viele Spuren von Lötungen, beziehungsweise vom Stimmen

Während die Holzpfeifen nahezu unversehrt sind, finden sich an den Metallpfeifen viele Spuren von Lötungen beziehungsweise vom Stimmen. Bis auf das Gehäuse und das Windwerk wird die Orgel komplett abgetragen und renoviert. Die Renovierung der Orgel wird rund 100.000 Euro kosten. Der Zeitplan für die Orgelrestauratoren ist eng – am 29. März wird die fertig renovierte Orgel nämlich wieder geweiht, damit sie zu Ostern wieder in voller Pracht erklingen kann.