Chronik

Mogersdorf kämpft für jungen Asylwerber

Ein seit drei Jahren in Mogersdorf lebender Asylwerber aus Afghanistan steht vor der Abschiebung. Verhindern wollen das Unterstützer aus der Pfarre und der Schule. Sie weisen darauf hin, dass der junge Mann erst kürzlich katholisch getauft wurde. Als konvertierter Christ sei er in seiner Heimat besonders gefährdet.

Der Afghane besucht seit dem Vorjahr die Ecole Güssing. Als außerdordentlicher Schüler nimmt er Teil am Deutschförderunterricht. Er wird als sehr gut integriert beschrieben. Am 24. November wurde er in der Pfarrkiche Mogersdorf nach einjähriger Vorbereitungszeit getauft. Als Motivation nennt er die Hilfsbereitschaft, die er in Mogersdorf erfahren hat. Es hätten ihm viele Menschen geholfen und niemand in Mogersdorf habe danach gefragt, ob er Muslime oder Katholik sei.

Taufpate versteht die Welt nicht mehr

Dass der junge Mann als getaufter Christ nun nach zwei negativen Bescheiden jederzeit nach Afghanistan abgeschoben werden kann, kommentiert sein Taufpate Erich Kloiber so: „Ich zweifle an unserer Justiz und an unserer Menschlichkeit, wo die alle gewusst haben, dass er einer Steinigung entgangen ist, durch seine Flucht. Und jetzt schickt man ihn sehenden Auges in den Tod. Das kann ich einfach nicht überwinden“.

Von der Diözese Eisenstadt wurde der konkrete Fall bisher nicht kommentiert. In einer Stellungnahme wird darauf hingewiesen, dass Konversionen nur nach langen und ernsthaften Prüfverfahren durchgeführt werden. Taufscheine würde keinesfalls als Persilscheine ausgestellt. Die Unterstützer wollen weiter öffentlich gegen die drohende Abschiebung protestieren.