Stacheldraht beim Gefängnis
ORF
ORF
Soziales

Neustart betreute heuer 800 Personen

Ehemalige Gefängnisinsassen zurück auf die richtige Spur bringen – dieser Aufgabe nimmt sich der Verein Neustart an. Der Verein arbeitet mit Straftätern, Häftlingen auf Bewährung und auch Opfern. Heuer wurden rund 800 Personen betreut, zieht der Verein Bilanz.

Der Weg zurück ist für ehemalige Häftlinge oft lang und schwer. Eine professionelle Betreuung im Reintegrationsprozess in die Gesellschaft sei deshalb unumgänglich, sagt der Burgenland-Leiter vom Verein Neustart Alexander Grohs. „Die ersten Tage nach der Haft sind schon entscheidend, weil dort die Rückfallquote am höchsten ist, wenn es keine soziale Absicherung und keine Begleitung gibt“.

Gefängnisinsassen
ORF
Die Betreuung beginnt bereits vor der Haftentlassung, wobei die Gespräche stets auf Augenhöhe stattfinden

„Wir verurteilen die Tat aber nicht den Täter“

Die Betreuung beginnt deshalb schon rund ein halbes Jahr vor der Haftentlassung und dauert in Summe bis zu eineinhalb Jahre.

Österreichweit arbeiten rund 1.500 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Verein Neustart. Etwa 61 Prozent der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Frauen, heißt es von Neustart.

Im Burgenland sind heuer rund 800 Menschen vom Verein Neustart betreut worden. In Gesprächen mit den Straftätern werden die Geschehnisse aufgearbeitet. Die Gespräche sind somit der Startschuss in ein neues und hoffentlich straffreies Leben nach der Haft. Egal welche Tat verübt worden ist, die Gespräche mit den Straffälligen werden stets auf Augenhöhe geführt.

„Wir verurteilen die Tat, aber nicht den Täter. Wir müssen den Menschen dahinter sehen und mit den Menschen arbeiten. Weil ohne den respektvollen Umgang mit der Person, gibt es keine Möglichkeit intensiv mit dieser Person zu arbeiten und eine Verhaltensänderung zu ermöglichen“, betont Grohs. Im Burgenland beschäftigt Neustart sechs hauptamtliche und rund 30 ehrenamtliche Mitarbeiter.